Politik kompakt:Wulff räumt Fehler ein

Bundespräsident Christian Wulff ist über seinen Mallorca-Urlaub auf dem Anwesen des umtriebigen Unternehmers Carsten Maschmeyer "nicht glücklich".

Überblick

Bundespräsident Christian Wulff hat Fehler im Zusammenhang mit seinem Mallorca-Urlaub auf dem weitläufigen Anliegen des Unternehmers Carsten Maschmeyer eingeräumt. Er habe auf dem Anwesen zwar nur ein Appartement bewohnt. Im Nachhinein aber sei "der Bundespräsident selbst nicht glücklich darüber, dass sich mit Blick auf die Gesamtliegenschaft ein anderer Eindruck aufdrängen konnte", zitiert der Spiegel aus dem Brief einer Referatsleiterin des Bundespräsidialamtes an eine Bürgerin. Laut dem Nachrichtenmagazin heißt es weiter: "Sie werden ihm vielleicht zubilligen, dass er im Rahmen der Sommerpause auch als Familienvater eine kurze Ferienwoche mit seiner Frau und seinen Kindern verbringen wollte." Der Urlaub war unter anderem kritisiert worden, weil der Finanzunternehmer Maschmeyer gern die Nähe zu Politikern sucht. Wulff selbst hatte sich nach den Ferien angesäuert gezeigt: Über seine Ferien hätte er sich "keine Berichterstattung gewünscht", sagte er.

Schwere Schlappe für Südkoreas Präsident, teure Flüge mit dem Eurofighter: Weitere Kurznachrichten auf den folgenden Seiten.

(apn)

Schlappe für Südkoreas Präsident

Nur drei Wochen nach der angekündigten Regierungsumbildung hat Südkoreas Präsident Lee Myung Bak eine weitere schwere Schlappe hinnehmen müssen. Der von ihm designierte Regierungschef Kim Tae Ho zog sich am Sonntag wegen Amtsmissbrauchsvorwürfen aus seiner Zeit als Provinzgouverneur im Süden zurück. Er wolle dem Präsidenten "nicht noch mehr" politischen Schaden zufügen, sagte Kim vor Journalisten in Seoul. Ihm war bei einer parlamentarischen Anhörung in der vergangenen Woche unter anderem vorgeworfen worden, sein Einkommen zu niedrig angegeben und Wahlkämpfe illegal finanziert zu haben. Zudem sollen der 47-Jährige und seine Ehefrau Angestellte der Provinzregierung in Gyeongsang für ihren Privathaushalt eingespannt haben.

(AFP)

Eurofighter fliegt teurer als erwartet

Die Betriebskosten für Kampfflugzeuge vom Typ Eurofighter sind nach Informationen des Nachrichtenmagazins Der Spiegel deutlich höher als erwartet. Mit 73.992 Euro liege der Preis pro Flugstunde fast doppelt so hoch wie ursprünglich geplant, berichtete das Magazin am Samstag in einer Vorabmeldung. Der Tornado, das bislang teuerste Flugzeug der Luftwaffe, kostet demnach lediglich 43.000 Euro pro Stunde. Dem Spiegel zufolge liegen damit auch die Kosten der internationalen Vorstellung des Eurofighters höher. Anfang 2009 hätten beispielsweise drei Eurofighter an einer Luftfahrtmesse in Indien teilgenommen, das den Kauf von 126 neuen Kampfflugzeugen plant. Der Werbeflug dauerte dem Bericht zufolge 96 Stunden und kostete damit 7,1 Millionen Euro. Die Luftwaffe habe den Interessenten allerdings nur 180.000 Euro in Rechnung gestellt, den Rest habe der Steuerzahler bezahlt.

(AFP)

Afghanistan: Leichen von fünf Wahlhelfern gefunden

Eineinhalb Wochen nach der Entführung von zehn Wahlkampfhelfern einer Kandidatin für die afghanische Parlamentswahl hat die Polizei die Leichen von fünf der Helfer gefunden. Die Leichname der von den Taliban entführten Männer wurden am Sonntag in einer bergigen Gegend in der westlichen Provinz Herat im Bezirk Adraskan geborgen, wie Bezirkschef Nisar Ahmed Popal der Nachrichtenagentur AFP sagte. Über den Verbleib der fünf anderen Wahlkampfhelfer aus dem Team der Kandidatin Fausia Galani sei ihm nichts bekannt. Sie wurden weiter vermisst. Drei Wochen vor der Parlamentswahl in Afghanistan wurde zudem ein weiterer Kandidat getötet. Hadschi Abdul Manan sei am Samstag von Unbekannten erschossen worden, als er auf dem Weg zu den Abendgebeten in einer Moschee gewesen sei, teilte die Regierung des Schindand-Distrikts in der westlichen Herat-Provinz mit.

(AFP/Reuters)

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