Politik kompakt:Thailand und Kambodscha legen Waffen nieder

Nach sieben Tagen Kampf verständigen sich Thailand und Kambodscha auf eine Waffenruhe. Zuvor bekämpften sich die beiden Staaten ohne Pause an der gemeinsamen Grenze. Mehrere Soldaten starben.

Die Zahl der Todesopfer in den Kämpfen zwischen Kambodscha und Thailand stieg auf 15, bevor sich beide Länder nun auf eine Waffenruhe einigen konnten. Der kambodschanische Regierungssprecher Phay Siphan sagte, Kommandeure der Streitkräfte beider Länder hätten der Waffestillstandsabkommen nach einem etwa 40-minütigen Treffen an der Grenze zugestimmt.

Zudem sollten alle Grenzübergänge der betroffenen Region wieder geöffnet werden. In der thailändischen Ortschaft Phanom Dongrak etwa 20 Kilometer von der Grenze entfernt waren noch am Donnerstagmorgen Explosionen zu hören gewesen. Die Kämpfe in der Region konzentrierten sich um die Tempelanlagen Ta Moan und Ta Krabey, die auf von beiden Seiten beanspruchtem Territorium liegen.

In der Region ist es seit 2008 immer wieder zu gewaltsamen Zwischenfällen gekommen. Damals hatte der kambodschanische Tempel Preah Vihear aus dem elften Jahrhundert gegen thailändische Einwände den Status eines Weltkulturerbes erhalten.

Hinter den Gefechten ist auch innenpolitisches Kalkül zu vermuten. In Thailand wird im Sommer gewählt, die Streitkräfte haben nach dem Putsch 2006 einen innenpolitisch wichtigen Status.

Der Waffenruhe folgen wohl nun Gespräche zwischen den Verteidigungsministern beider Länder.

(dapd)

Bei einem Selbstmordanschlag in einer irakischen Moschee sterben mindestens acht Menschen, die Kronzeugenregelung in Deutschland ändert sich deutlich und Autos von NPD-Funktionären brennen aus: Lesen Sie auf den nächsten Seiten weitere Kurzmeldungen.

Acht Tote bei Selbstmordattentat im Irak

Bei einem Selbstmordattentat in einer irakischen Moschee sind am Donnerstag mindestens acht Menschen getötet worden. Der Täter sprengte sich nach Angaben von Behörden nach dem Abendgebet in Balad Rus nordöstlich von Bagdad in die Luft. Aus Behördenkreisen der Provinz Dijala verlautete zudem, dass es 17 Verletzte gegeben habe.

In der Provinz leben Kurden, Schiiten und Sunniten. Es ist eine der letzten Regionen, wo viele Al-Kaida-Anhänger und andere sunnitische Aufständische noch immer gegen die irakischen Sicherheitskräfte kämpfen.

(Reuters)

Elfenbeinküste: Ehemaliger Rebellenführer getötet

In der Elfenbeinküste ist der abtrünnige Kriegsherr Ibrahim Coulibaly nach Angaben des staatlichen Fernsehens von ehemaligen Verbündeten getötet worden. Coulibaly sei bei Kämpfen in Abobo, einem Vorort der Metropole Abidjan, ums Leben gekommen, berichtete das staatliche Fernsehen.

Er hatte sich im Februar dem Kampf gegen die Truppen des abgewählten Machthabers Laurent Gbagbo angeschlossen. Zu dem tödlichen Gefecht kam es dem staatlichen Fernsehen zufolge am Donnerstagabend zwischen Coulibalys Kämpfern und den Soldaten des Verteidigungsministers Guillaume Soro.

Der Verteidigungsminister hatte die Kämpfer seines Rivalen Coulibaly am Sonntag zum Seitenwechsel aufgefordert. Beide Männer hatten sich in den vergangenen Tagen Kämpfe um die Kontrolle über ehemalige Rebellen geliefert, die Präsident Alassane Ouattara zur Macht verhalfen, nachdem sich Gbagbo geweigert hatte, das Präsidentenamt niederzulegen.

Ouattara ordnete die gewaltsame Entwaffnung Coulibalys an, nachdem der Kriegsherr seine Waffen nach Gbagbos Festnahme am elften April nicht freiwillig niederlegen wollte. Coulibaly führte im Jahr 2002 einen Aufstand an, der zu einer Teilung der Elfenbeinküste in einen von Rebellen gehaltenen Norden und einen von der Regierung kontrollierten Süden führte.

Er musste ins Exil und kehrte im Januar zurück, um sich dem Kampf der ehemaligen Aufständischen gegen die Truppen Gbagbos anzuschließen.

(dapd)

Deutsche Kronzeugenregelung wird unattraktiver

Die Kronzeugenregelung soll nach einem Gesetzentwurf des Bundesjustizministeriums begrenzt werden. Ein Kronzeuge soll künftig nur noch dann einen Strafnachlass erhalten können, wenn sich seine Angaben auf eine Tat beziehen, die mit seiner eigenen Tat im Zusammenhang steht.

Eine Ministeriumssprecherin bestätigte am Mittwoch einen entsprechenden Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Der Gesetzentwurf sei am Mittwoch an die Ressorts geschickt worden, sagte die Sprecherin.

(dpa)

NPD-Autos brennen ab

Zwei Tage vor einem geplanten NPD-Aufmarsch in Bremen haben Unbekannte drei Autos von Funktionären der Landespartei abgefackelt. Die Wagen gingen am frühen Donnerstagmorgen zeitgleich an zwei verschiedenen Orten in der Hansestadt in Flammen auf.

Ein viertes Auto geriet dabei wahrscheinlich zufällig in Brand. "Wir gehen davon aus, dass das Ganze politisch motiviert ist", sagte ein Polizeisprecher. Ein Bekennerschreiben liege derzeit aber nicht vor. Die Täter konnten unerkannt flüchten.

Die NPD plant am Samstag eine Kundgebung in der Bremer Neustadt. Ein breites Bündnis von Verbänden und Gewerkschaften hat zu einer Gegendemonstration aufgerufen.

(dpa)

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