Politik kompakt:Die Gorch Fock darf weitersegeln

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Die "Gorch Fock" bleibt Segelschulschiff der Marine - auch nach dem tödlichen Sturz einer Kadettin aus der Takelage. Doch an Bord soll sich einiges ändern. Meldungen im Überblick

Die Gorch Fock wird weiter als Ausbildungsschiff der Marine eingesetzt. Das gab Verteidigungsminister Thomas de Maizière am Freitag in Berlin bekannt. "Ab wann und mit welchen Veränderungen dies geschehen wird, legt der Generalinspekteur zusammen mit der Marineführung fest", sagte der CDU-Politiker. Zunächst solle der Bericht der sogenannten Pommerin-Kommission weiter ausgewertet werden, der dem Minister am Freitag überreicht wurde.

Die "Gorch Fock" bleibt Segelschulschiff der Marine (Foto: dpa)

Die Kommission unter Leitung des Historikers Prof. Reiner Pommerin macht darin Vorschläge zur Verbesserung der seemännischen Ausbildung in der Marine. Wie das Ministerium mitteilte, enthält der Bericht Forderungen, beispielsweise zur Sicherung an Bord und in der Takelage und zur Auswahl und Ausbildung der Stammbesatzung. Die Kommission war nach dem Tod einer Kadettin auf der Gorch Fock im November 2010 eingesetzt worden.

Deutschland konfrontiert Syrien im Weltsicherheitsrat, in Gaza wird gekämpft und in Ostafrika gibt es eine kleine Hoffnung für die Menschen, die vor der Dürre geflohen sind.

(dapd)

Ein mögliches syrisches Atomprogramm beschäftigt erstmals die Vereinten Nationen - und Deutschland fordert vehement Auskunft vom Assad-Regime: Nach einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats hinter verschlossenen Türen sagte der deutsche UN-Botschafter Peter Wittig: "Es ist an der syrischen Regierung, den eingegangenen internationalen Verpflichtungen zu entsprechen und der IAEA vollen Zugang zu gewähren."

Bei der Tagung hinter verschlossenen Türen hatten Experten der Internationalen Atomenergiebehörde den Rat über ihre Erkenntnisse informiert. Aus Wittigs Sicht sind die Beratungen über das syrische Atomprogramm im Sicherheitsrat erst der Beginn eines Prozesses: "Angesichts eines drohenden nuklearen Wettrüstens in der Region hat der Sicherheitsrat eine Verantwortung für den Erhalt von Sicherheit und Frieden", sagte er. Frankreich schloss sich der deutschen Forderung an.

Die IAEA-Informationen ließen den Schluss zu, dass Syrien seine Pflicht zur Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen verletzt habe. Israel hatte 2007 wahrscheinlich eine Anlage im syrischen Dair Alzour zerstört. Nach Angaben der IAEA gibt es deutliche Hinweise darauf, dass die "mit hoher Wahrscheinlichkeit" eine Baustelle für einen Atomreaktor war. Die USA werfen dem Regime in Damaskus konkret vor, an Atomwaffen gearbeitet zu haben.

In Syrien selbst kommt es wieder zu Gewalt zwischen Regierungstruppen und Demonstranten. Syrische Sicherheitskräfte erschossen nach Angaben der Opposition mindestens drei Menschen. Die tödlichen Schüsse seien in der Stadt Idlib im Norden des Landes gefallen, hieß es. Polizei und Geheimdienst sollen auch auf Demonstranten in Damaskus und im Süden des Landes geschossen haben.

(dpa/Reuters)

Lichtblick für die hungernden Menschen in Ostafrika: Nach langem Zögern will die kenianische Regierung ein weiteres Flüchtlingscamp an der Grenze zum Nachbarland Somalia öffnen. Bis zu 80.000 von der Dürre betroffene Menschen könnten in spätestens zehn Tagen dort untergebracht werden. "Obwohl wir an unsere eigene Sicherheit denken müssen, können wir die Flüchtlinge nicht zurückweisen", sagte Kenias Ministerpräsident Raila Odinga.

Die Vereinten Nationen begrüßten die Entscheidung. Ralf Südhoff, Leiter des Welternährungsprogramms (WFP) verlangte jedoch, dass neben der kenianischen Regierung nun auch Deutschland und die internationale Staatengemeinschaft ihrer Verantwortung gerecht werden müssten. "Allein dem WFP fehlten schon bisher fast 50 Prozent der Mittel, knapp 20 Millionen Euro, um die bereits in Kenia lebenden etwa 400 000 Flüchtlinge bis Ende des Jahres durchbringen zu können", erklärte Südhoff. "Und täglich kommen mehr als 1000 weitere ausgemergelte Menschen in Not hinzu."

(dpa)

Israelische Kampfflugzeuge haben erneut Ziele im Gazastreifen angegriffen. Nach Angaben von Augenzeugen wurden bei den Attacken am Donnerstagabend zwei Ziele in Gaza und eines in Chan Junis weiter im Süden getroffen. Es soll sich um Lager der radikalislamischen Hamas und anderer militanter Gruppen gehandelt haben. Die israelische Armee bestätigte die Angriffe, eine Armeesprecherin konnte jedoch zunächst keine Angaben zu Einzelheiten machen. Es war der dritte Angriff innerhalb von drei Tagen. Zuvor waren am Donnerstag fünf Geschosse aus Gaza auf Israel abgefeuert worden.

Ebenfalls am Donnerstag berichtete ein Fernsehsender, dass der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den Bau von 210 neuen Wohneinheiten in der jüdischen Siedlung Itamar im Westjordanland gebilligt habe. Er reagiere damit auf den Angriff eines Palästinensers, der im März in Itamar ein Siedler-Ehepaar und drei seiner Kinder erstochen hatte. Die Pläne müssen dem Bericht zufolge noch von Verteidigungsminister Ehud Barak genehmigt werde. Ihre Umsetzung dürfte aber noch Jahre dauern, hieß es.

(dapd/AFP)

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