Politik kompakt:Selbstmordattentäter tötet Kinder in Afghanistan

Ein Selbstmordattentäter hat im Süden Afghanistans fünf Kinder mit in den Tod gerissen. Kurzmeldungen im Überblick.

Ein Selbstmordattentäter hat am Montag in Südafghanistan fünf Kinder getötet. Er sprengte sich in der Nähe eines Polizeifahrzeugs in die Luft, in dem ein Regierungsmitarbeiter der Provinz Kandahar auf dem Weg zur Arbeit war, wie das Innenministerium mitteilte. Der Anschlag ereignete sich demnach am Morgen in der Nähe eines Marktes im Bezirk Dand. Der oberste Regierungsvertreter blieb unverletzt, sein Leibwächter erlitt Verletzungen.

Kinder bei Anschlag in Kandahar getötet

Ein Selbstmordattentäter sprengte sich in der Nähe eines Polizeifahrzeugs in die Luft und riss fünf Kinder mit in den Tod.

(Foto: dpa)

Wie das Verteidigungsministerium in London am Montag mitteilte, hat der Afghanistan-Einsatz erneut zwei britische Soldaten das Leben gekostet. Einer der beiden kam bei einem Gefecht in der Provinz Helmand ums Leben, der zweite starb bei einer Explosion. Die beiden tödlichen Zwischenfälle ereigneten sich dem Ministerium zufolge am Sonntag.

Die Lage am Hindukusch ist derzeit äußerst angespannt, immer wieder sterben Zivilisten bei Anschlägen. Der vergangene Juni war mit mehr als 100 Todesopfern der tödlichste Monat für die ausländischen Truppen.

(AP)

Bei Unruhen in Kaschmir sterben mindestens acht Zivilisten, Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer setzt sich für lange Arbeitszeiten auf Autobahnbaustellen ein und die Tankwagen in Griechenland rolen wieder: Lesen Sie auf den nächsten Seiten weitere Kurzmeldungen.

Mindestens acht Tote bei Unruhen in Kaschmir

Bei einem neuerlichen Gewaltausbruch im indischen Teil Kaschmirs sind am Sonntag mindestens acht Zivilisten ums Leben gekommen. Vier von ihnen wurden getötet, als die Sicherheitskräfte das Feuer auf Tausende von Demonstranten eröffneten. Vier weitere kamen bei einer Explosion in einer Polizeistation ums Leben, wie ein hochrangiger Beamter mitteilte. Damit stieg die Zahl der Toten bei den seit Wochen dauernden Auseinandersetzungen auf 31. Die Explosion in der Polizeistation ereignete sich am Sonntag, nachdem wütende Demonstranten das Gebäude in Brand gesetzt hatten.

(AP)

Auf die benachbarten Küstenstädte Eilat und Aqaba im Süden Israels und Jordaniens sind am Montag fünf Raketen abgefeuert worden. In Aqaba starb nach Angaben aus örtlichen Sicherheitskreisen ein 51 Jahre alter Taxifahrer an den Folgen seiner Verletzungen durch den Raketenbeschuss. Fünf weitere Jordanier seien verletzt worden.

Bei der Explosion von zwei Raketen im offenen Gelände im benachbarten Eilat entstand nach den Worten des israelischen Polizeisprechers Mickey Rosenfeld keinerlei Sachschaden. Zwei weitere Raketen seien im Roten Meer niedergegangen. Nach Angaben der israelischen Polizei wurden die Raketen von der ägyptischen Sinai-Halbinsel aus abgefeuert.

Die ägyptischen Sicherheitskräfte bestritten diese Angaben. Nach ihrer Darstellung gibt es auf dem Sinai keinerlei militante Gruppen. Eilat und Aqaba sind in den Sommermonaten Ferienhochburgen, in denen zehntausende Touristen ihren Urlaub am Roten Meer verbringen.

(AFP/ dpa)

Tschetschenischer Rebellenführer tritt zurück

Der tschetschenische Rebellenführer und selbsternannte "Emir vom Kaukasus", Doku Umarow, hat seinen Posten abgegeben. In einem in der Nacht zum Montag veröffentlichten Video im Internetportal YouTube ernannte er Aslambek Wadalow zu seinem Nachfolger. Umarow, der sich zu den Anschlägen auf die Moskauer U-Bahn Ende März bekannt hatte, gehört seit dem ersten Tschetschenienkrieg 1994 zu den meistgesuchten Männern Russlands.

"Wir haben einmütig entschieden, dass ich meinen Posten heute räume", sagte Umarow in dem Video, das ihn an der Seite seines Nachfolgers und eines weiteren Kämpfers in einem Waldstück zeigt. "Ich bin müde", ergänzte der 46-Jährige. Der Führungswechsel bedeute jedoch nicht, dass er sich vom "Heiligen Krieg" gegen die russischen Behörden zurückziehe. Er wolle seinen "jüngeren und energischeren" Nachfolger Wadalow, einen Veteranen der Tschetschenienkriege, "mit Worten und Taten" unterstützen.

Mit der Auto-Proklamation zum "Emir" war es Umarow 2007 gelungen, die verschiedenen Rebellionen in den russischen Kaukasus-Republiken wie Tschetschenien, Inguschetien und Dagestan mit dem Ziel zu vereinen, dort die Scharia einzuführen. Experten sehen Umarow als Vordenker der Ausbreitung und islamischen Radikalisierung des Aufstandes im Kaukasus. In der verarmten Region mit vorwiegend muslimischer Bevölkerung werden regelmäßig Anschläge auf russische Soldaten und Vertreter der Regierung verübt.

(AFP)

Ramsauer für lange Arbeitszeiten auf Autobahnbaustellen

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) will für weniger Staus auf deutschen Autobahnen sorgen. Die Arbeiten an Autobahnstellen müssten an Werktagen wie auch an Wochenende von Tagesanbruch bis zur Dunkelheit laufen, sagte der Minister der Bild-Zeitung.

Es gehe darum, die "Autobahnen in gutem Zustand zu halten und die dafür nötigen Bauzeiten zu verkürzen". Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums vom Sommer 2009 liegt dem Blatt zufolge die durchschnittliche Arbeitsdauer auf Autobahnbaustellen bei etwa 50 Stunden pro Woche. Ramsauer stellte jedoch klar, dass es bei Reparaturen oder Straßenausbauen auch technische Grenzen gebe.

Zugleich warnte der CSU-Politiker vor weiteren Kürzungen im Etat. Die Mittel für die Instandhaltung der Infrastruktur müssten auf hohem Niveau bleiben, forderte er. "Klar ist: Auf Verschleiß zu fahren, wird langfristig teuer und gefährlich. Ich weiß den Finanzminister da aber an meiner Seite", betonte Ramsauer.

(AP)

Tankwagen in Griechenland fahren wieder

Nach einwöchigem Streik wollen die Tank- und Lastwagen in Griechenland ihre Arbeit wieder aufnehmen. Am Sonntag hatten sich die Gewerkschaften der Lkw-Besitzer darauf verständigt, den Arbeitskampf zu beenden. "Ab morgen sitzen alle Fahrer wieder hinterm Steuer", kündigte Giorgos Tzortzatos, Präsident des zuständigen Dachverbandes, im griechischen Fernsehen an.

Der Streik hatte landesweit zu erheblichen Engpässen bei der Versorgung vor allem mit Treibstoffen geführt. Auch dem griechischen Tourismus hatte der Ausstand erheblich geschadet. Wegen des Spritmangels mussten Tausende Urlauber ihre Mietwagen abgeben. Andere, die mit dem Wohnmobil oder dem eigenen Wagen unterwegs waren, mussten auf Campingplätzen oder in Hotels ausharren.

Am Wochenende hatte das Militär auf Anordnung der Regierung des sozialistischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou bereits die Belieferung von Krankenhäusern, Behörden, Elektrizitätswerken und anderen wichtigen Einrichtungen wie Häfen und Flughäfen übernommen. Unter Polizeischutz waren mehr als die Hälfte der Tankstellen in Athen und der zweitgrößten Stadt Thessaloniki versorgt worden. Die Lastwagenbesitzer protestieren seit vergangenen Montag gegen ein geplantes Gesetz der Regierung, wonach jeder Inhaber eines Lkw-Führerscheins eine Transport-Lizenz bekommen kann.

(dpa)

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