Politik kompakt:Clapper soll US-Geheimdienste koordinieren

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US-Präsident Obama ernennt einen Ex-General zum Geheimdienstkoordinator. In New York werden zwei Terrorverdächtige festgenommen.

Die New Yorker Polizei hat am Flughafen John F. Kennedy zwei Terrorverdächtige festgenommen. Einem Bericht der Zeitung The Star-Ledger zufolge wollten die beiden Männer am Samstag über Ägypten nach Somalia fliegen. Die Amerikaner im Alter von 20 und 26 Jahren hätten sich der militanten Islamistengruppe Al Schahab anschließen wollen, die Al-Kaida nahesteht. Ihr Ziel sei es gewesen, US-Soldaten zu töten.

Ex-General Clapper soll neuer Geheimdienstkoordinator der USA werden - Prtäsident Obama wirbt um Zustimmung für ihn. (Foto: afp)

Die Ermittler bestätigten die Festnahme. Die Männer seien seit 2006 bei einer Verdeckten Operation mit dem Namen "Arabischer Prinz" von der New Yorker Polizei überwacht worden. Sie sollen über Monate hinweg mehrere Tausend Dollar gespart, taktisches Training absolviert und Ausrüstung für ihre Reise nach Somalia gekauft haben. Die Männer sollen am Montag vor einem Gericht in Newark bei New York erscheinen und wegen Verschwörung zum Terrorismus angeklagt werden.

Unterdessehn hat US-Präsident Barack Obama den früheren Luftwaffengeneral James Clapper zum neuen Geheimdienstkoordinator der Vereinigten Staaten ernannt. Clapper folgt auf Dennis Blair, der den Posten im Mai niedergelegt hatte. Blair war vor allem nach dem versuchten Anschlag auf ein US-Passagierflugzeug Ende vergangenen Jahres in die Kritik geraten. Obama hatte anschließend "katastrophale" Pannen bei den Sicherheitsbehörden und Fehler im System bemängelt.

Vom polnischen Geheimdienst ermordeter Priester seliggesprochen und Genmais illegal ausgesät: Mehr Meldungen lesen Sie auf den nächsten Seiten

Die katholische Kirche hat einen 1984 von der Geheimpolizei ermordeten Priester seliggesprochen. Jerzy Popieluszko hatte die Solidarnosc-Bewegung des Gewerkschaftsführers und späteren Präsidenten von Polen, Lech Walesa, unterstützt. Walesa war unter den etwa 140.000 Teilnehmern des Gottesdienstes. Außerdem wohnten 120 Bischöfe und 1.600 Priester der zweieinhalbstündigen Messe auf dem Pilsudski-Platz bei.

Unterdessen beendete Papst Benedikt XVI. seine Zypernreise. In einem persönlichen Appell verlangte er in der Hauptstadt Nikosia "dringende und gezielte internationale Bemühungen, die anhaltenden Spannungen im Nahen Osten abzubauen, vor allem im Heiligen Land". Es gehe darum, dass solche Konflikte nicht noch mehr Blutzoll nach sich zögen, mahnte das 83-jährige Kirchenoberhaupt nach einer Messe mit tausenden Gläubigen und Bischöfen aus der Region.

Ein geplantes Treffen mit dem Chef für religiöse Angelegenheiten des überwiegend muslimischen Nordens, Yusuf Suicmez, kam nicht zustande, weil dieser verspätet im Süden der Insel ankam.

In sieben Bundesländern ist trotz Anbauverbots mit Genmais verunreinigter Mais ausgesät worden. Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium bestätigte am Sonntag entsprechende Recherchen der Umweltschutzorganisation Greenpeace. "Es handelt sich hier um den bisher größten Gentechnik-Saatgut-Skandal in Deutschland", sagte Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Alexander Hissting.

Betroffen sind nach Angaben des niedersächsischen Umweltministeriums Händler in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Mecklenburg- Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig- Holstein. Greenpeace hatte zunächst nur von fünf Bundesländern berichtet. Das Umweltministerium in Hannover gab an, die Daten am Freitag an die anderen Länder weitergegeben zu haben. Die jeweiligen Behörden müssen nun ihrerseits die örtlichen Händler und deren Abnehmer, also die Landwirte, informieren.

Das Saatgut stammt von einer Firma aus Buxtehude. Das Landwirtschaftsministerium habe bereits Anfang März von der Verunreinigung erfahren, hieß es bei Greenpeace. Die Ergebnisse seien aber erst Ende April an das Umweltministerium weitergegeben worden, das für die Information der Landwirte zuständig ist.

Die Bundesländer hatten sich darauf geeinigt, bis Ende März alle Daten zu melden, um eine Aussaat von mit Genmais-Sorten verseuchtem Saatgut zu verhindern. Diese Frist wurde von Niedersachsen nicht eingehalten. Es handele sich um freiwillige Kontrollen, sagte der Sprecher des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums, Gert Hahne: "Nicht wir sind für die Saatgut-Kontrollen zuständig, sondern die Hersteller."

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