Politik kompakt:Britischer Journalist in Afghanistan getötet

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Bei einer Bombenexplosion stirbt ein Reporter, Außenminister Westerwelle reist überraschend in den Jemen und in Nordirland löst eine Liebesaffäre eine politische Krise aus.

Britischer Journalist in Afghanistan getötet

Rupert Hamer war für das BoulevardblattSunday Mirrorin Afghanistan unterwegs. Nun ist er tot. (Foto: Foto: AFP)

Ein britischer Journalist ist in Afghanistan bei einer Explosion getötet worden. Rupert Hamer vom Boulevardblatt Sunday Mirror sei in Nawa in Südafghanistan ums Leben gekommen, teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Der Fotograf der Zeitung, Philip Coburn, sei schwer verletzt worden. Ein US-Soldat sowie ein afghanischer Soldat starben nach Angaben des Ministeriums ebenfalls bei der Explosion. Vier US- Soldaten wurden zudem schwer verletzt.

Hamer ist der zweite ausländische Journalist, der in den vergangenen Wochen in Afghanistan umkam. Im Dezember starb eine kanadische Journalistin der Zeitung Calgary Herald bei einem Anschlag. Der britische Premierminister Gordon Brown sagte, er sei "zutiefst betroffen von der tragischen Nachricht". Er würdigte den "Mut und den Einsatz" der Journalisten.

Westerwelle besucht überraschend Jemen

Bundesaußenminister Guido Westerwelle reist überraschend in den Jemen, der nach dem vereitelten Anschlag auf ein US-Passagierflugzeug zunehmend in den Fokus der Terrorbekämpfung gerät. In jemenitischen Regierungskreisen hieß es am Sonntag, der Minister werde am Montag zu Gesprächen mit der Regierung in Sanaa erwartet. Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt. Das Auswärtige Amt wollte die Änderung der Reisepläne des Ministers, der am Montag eine Reise durch mehrere Länder in der Golfregion abschließt, nicht bestätigen. Nach Gesprächen mit der saudi-arabischen Regierung zeigte sich Westerwelle besorgt über die Entwicklung im Jemen.

Wenig Interessen an Präsidentenwahl in Kroatien

Die entscheidende zweite Runde der Präsidentenwahl in Kroatien ist am Sonntag auf geringes Interesse gestoßen. Nur 12,6 Prozent der 4,5 Millionen Wahlberechtigten hätten bis 11 Uhr ihre Stimme abgegeben, berichtete die staatliche Wahlkommission. Das waren zwar zwei Prozentpunkte mehr als im ersten Durchgang vor zwei Wochen. Doch damals hatte es mit 44 Prozent einen Minusrekord gegeben. Favorit ist der oppositionelle Sozialdemokrat Ivo Josipovic, 52. Der Jura- und Musikprofessor wird vom langjährigen Zagreber Bürgermeister Milan Bandic, 54, herausgefordert. Während Josipovic das linke politische Spektrum vertritt, ist Bandic der Vertreter des konservativen und nationalistischen Lagers. Alle Meinungsumfragen gehen von einem klaren Sieg des Linkskandidaten Josipovic aus.

Frau von Nordirlands Regierungschef legt Ämter nieder

In der Affäre um einen jungen Liebhaber muss die Frau des nordirischen Ministerpräsidenten Peter Robinson alle ihre Ämter abgeben. Iris Robinson müsse sowohl aus der protestantischen Democratic Unionist Party (DUP) austreten als auch ihr Mandat als Abgeordnete im Parlament in Nordirland sowie in London niederlegen, berichteten britische Medien. Robinson (60) hatte eine Affäre mit einem 19-jährigen Geliebten eingeräumt. Zudem soll sie in finanzielle Geschäfte verwickelt gewesen sein und diese - entgegen ihrer Pflicht - nicht deklariert haben. Die Affäre weitete sich später auf den Regierungschef in der ehemaligen britischen Krisenprovinz aus, denn auch Peter Robinson soll von den Geschäften gewusst haben. Er kämpfte am Wochenende ums politische Überleben.

Bombe explodiert vor Parlament in Athen

Eine Bombenexplosion hat am Samstagabend das Stadtzentrum der griechischen Hauptstadt Athen erschüttert. Der Sprengsatz detonierte vor dem Parlamentsgebäude, wo er in einem Abfalleimer versteckt worden war, teilte die Polizei mit. Die Detonation hallte durch die gesamte Innenstadt. Verletzt wurde jedoch niemand. Die Polizei konnte den Tatort nach einem anonymen Hinweis rechtzeitig räumen. Die Behörden vermuten hinter dem Anschlag linke Gruppen, die in den vergangenen Monaten wiederholt Polizisten angegriffen und Bomben gezündet hatten.

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