Politik kompakt:Britischer Energieminister tritt wegen Auto-Affäre zurück

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Der britische Energieminister Chris Huhne tritt wegen einer kuriosen Affäre zurück: Seine langjährige Gattin deckte ihn offenbar bei einem Verkehrsdelikt, doch dann zerbrach die Ehe - weil er sie betrog.

Der britische Energieminister Chris Huhne tritt zurück. Der Liberaldemokrat teilte am Freitag mit, er wolle sich in einem juristischen Verfahren wegen eines Verkehrsdeliktes aus dem Jahr 2003 auf seine Verteidigung konzentrieren. "Ich bin unschuldig", sagte der scheidende Minister vor Journalisten in London.

Rückzug aus dem Ministeramt: Liberaldemokrat Chris Huhne (Foto: REUTERS)

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Huhne selbst am Steuer saß, als sein Wagen wegen überhöhter Geschwindigkeit auffiel, seine damalige Frau aber zu einem falschen Schuldeingeständnis bewegte.

Die Liberaldemokraten sind seit Mai 2010 als Junior-Partner an der britischen Regierung beteiligt. Huhne ist das dritte Kabinettsmitglied, das seitdem aus der konservativ-liberalen Koalitionsregierung ausscheidet.

Staatsanwalt Keir Starmer hatte wenige Stunden vor der Rücktrittserklärung angekündigt, der Minister werde sich am 16. Februar vor Gericht wegen Täuschung der Justizbehörden verantworten müssen.

Huhne war 26 Jahre mit Vicky Pryce verheiratet, bevor die Beziehung 2010 wegen einer Affäre Huhnes zerbrach. Sie hat bislang zu dem Vorfall geschwiegen. Huhne will sein Mandat als Abgeordneter des Wahlkreises Eastleigh bei Southampton behalten.

(AFP/Reuters)

Die Polizei in Stuttgart durchsucht das Protestcamp im Mittleren Schlossgarten, der französische Präsidentschaftskandidat Hollande stockt sein Sicherheitsteam auf, und in Kuwait gewinnen die Islamisten die Parlamentswahl. Lesen Sie auf den folgenden Seiten weiter Meldungen.

Das Protestcamp gegen "Stuttgart 21" im Mittleren Schlossgarten ist am Freitagmorgen von Polizisten durchsucht worden. Die Beamten fahndeten nach einem mit Haftbefehl gesuchten Straftäter und suchten Beweismittel im Zusammenhang mit der Zerstörung von Überwachungskameras während einer Protestaktion gegen das umstrittene Bahnprojekt, wie ein Polizeisprecher auf dapd-Anfrage sagte.

Vor knapp zwei Wochen wurden zur Vorbereitung von Bauarbeiten im Bereich des Wagenburgtunnels mehr als 30 Bäume gefällt. Bei den Protesten dagegen sollen von Projektgegnern mehrere Kameras beschädigt worden sein. Zu den Ergebnissen der Durchsuchung konnte der Polizeisprecher am Mittag noch keine Angaben machen.

(dapd)

Der aussichtsreiche sozialistische Spitzenkandidat François Hollande wird künftig bei seinen Auftritten von drei Sicherheitsbeamten begleitet werden, insgesamt umfasst sein Sicherheitsteam vierzehn Personen. Das Team leitet eine Frau. Bislang haben Hollande nur zwei Männer geschützt.

Der Sozialist wurde am Mittwoch von einer aufgebrachten Frau mit Mehl überschüttet. Sie behauptete, die Partei hätte ihr großen Schaden zugefügt. Die Verstärkung sei aber schon lange vor der Mehl-Attacke auf Hollande beschlossen, wie Wahlkampf-Generalsekretär Nacer Meddah in Paris sagte.

(AFP)

Aus den Parlamentswahlen in Kuwait sind die Islamisten als Sieger hervorgegangen. Von den insgesamt 50 Sitzen konnten sie bei der Wahl am Donnerstag 14 Sitze erobern, teilten die Behörden am Freitag mit.

Weitere 20 Sitze gingen an traditionell konservative Stammesführer. Damit gibt es eine klare konservative Mehrheit im kuwaitischen Parlament. Von den 23 weiblichen Bewerberinnen kam keine einzige ins Parlament. In der im November aufgelösten Volksvertretung hatten vier Frauen gesessen.

(dapd)

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