Politik-Bilder des Jahres:Proteste, Kriege, und am Ende: Licht

Der Krieg in der Ukraine, israelische Bomben auf Gaza, der Terror des "Islamischen Staates": 2014 war ein Jahr der Konflikte. Unter die tragischen Ereignisse des Jahres mischten sich jedoch Augenblicke der Hoffnung.

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(Foto: Getty Images)

Auf dem Unabhängigkeitsplatz Maidan in Kiew protestieren die Menschen gegen Präsident Viktor Janukowitsch. Seine überraschende Ankündigung, ein Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union nicht zu unterzeichnen, treibt zwischenzeitlich bis zu eine Million Ukrainer auf die Straße. Der Aufstand im Februar, bei dem mindestens 100 Menschen unter anderem von der Polizei erschossen werden, ist der Anfang vom Ende des ukrainischen Staatschefs.

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(Foto: Ilya Varlamov/Reuters)

Schnell noch ein Selfie machen, bevor der Moment verloren ist: Ein russischer Arbeiter soll im August die ukrainische Flagge von einem Hochhaus in Moskau entfernen. Zuvor waren Aktivisten auf das 176 Meter hohe Gebäude geklettert und hatten den Sowjetstern in den Landesfarben der Ukraine bemalt sowie die blau-gelbe Flagge gehisst.

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(Foto: Mikhail Klimentyev/RIA Novosti/Reuters)

Meister der Selbstinszenierung: Russlands Präsident Wladimir Putin mit seiner Entourage, darunter Verteidigungsminister Sergej Schoigu (l.), bei der Ankunft auf einem Flugplatz in der Leningrad-Region im März. Nicht nur der Westen rätselt, wie Putins Schritte zu deuten sind, auch die obersten Ebenen der russischen Regierung. Im Februar lässt er die ukrainische Halbinsel Krim annektieren und der Russischen Föderation anschließen. Von der Entscheidung erfahren selbst Minister erst am Tag der Verkündung.

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(Foto: Maxim Zmeyev/Reuters)

Um die Ukraine entwickelt sich ein Konflikt zwischen Russland und dem Westen. Mit dem Absturz des Malaysia-Airlines-Fluges MH17 in der Region Donezk in der Ostukraine droht die Auseinandersetzung zu eskalieren. Die Maschine, die auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur war, wurde am 17. Juli nach Ansicht von Experten von einer Flugabwehrrakete abgeschossen. Das Bild zeigt ein Wrackteil der Maschine.

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(Foto: Bulent Kilic/AFP)

Beim Absturz der Boeing sterben alle 298 Menschen an Bord. Hier durchkämmen ukrainische Rettungskräfte die Absturzstelle bei Grabove (Region Donezk) auf der Suche nach Toten.

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(Foto: Getty Images)

Die meisten MH17-Opfer stammen aus den Niederlanden. Hier beobachten Menschen auf einer Brücke im niederländischen Boxtel, wie ein Konvoi die Särge der Verunglückten transportiert.

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(Foto: dpa)

Die Ukraine-Krise ist eines der dominierenden Themen des Jahres. Ukrainische Regierungstruppen und Separatisten liefern sich monatelange Kämpfe. Zeit zur Machtdemonstration bleibt dennoch: Im Mai fährt ein russischer T-34-Panzer in der Stadt Luhansk gerade zu einer Militärparade zum Gedenken an den sowjetischen Sieg über Nazi-Deutschland.

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(Foto: Reuters)

Ein anderer Konflikt schwelt in der arabischen Welt. Kämpfer der Terrormiliz "Islamischer Staat" jubeln bei einer Militärparade in der syrischen Stadt Rakka im Juli. Die radikalen Islamisten errichten ein Kalifat in Teilen Syriens und des Irak. Durch Beute aus den Depots der Amerikaner sind sie bestens ausgerüstet - auch mit Panzern.

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(Foto: AFP)

Rauch steigt auf über der syrischen Kurdenstadt Kobanê. Die Dschihadisten des "Islamischen Staates" versuchen mit aller Macht, die Stadt an der Grenze zur Türkei einzunehmen. Kurdische Peschmerga-Truppen wollen das verhindern.

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(Foto: AFP)

Die USA unterstützen die kurdischen Kämpfer mit Luftangriffen - wie hier bei Tilsehir hill in der Nähe der syrischen Stadt Kobanê, unweit der türkischen Grenze. Das Bild entstand Ende Oktober.

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(Foto: REUTERS)

Andere islamistische Terroristen treiben in Nigeria ihr Unwesen. Im Mai spricht die Nigerianerin Deborah Peters, die einzige Überlebende eines Anschlags von Boko Haram auf ihre Familie im Jahr 2011, im Washingtoner Kapitol mit Journalisten. Ein Ausschuss, der sich mit der Terrorgruppe auseinandersetzt, hat das Mädchen zu einer Anhörung eingeladen.

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(Foto: Khalil Hamra/AP)

Als wäre ein Erdbeben übers Land gekommen: Freitagsgebet unter dem umgestürzten Minarett der Al-Susi-Moschee in Gaza-Stadt, Anfang August. Auch in Israel herrscht wieder Krieg: Israelis und Palästinenser liefern sich über Monate erbitterte Kämpfe. Israel bombadiert Häuser und Tunnel im Gazastreifen, die Hamas feuert Raketen teilweise bis nach Tel Aviv.

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(Foto: AP)

Rauch und Feuer über Gaza: Beim Krieg zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas sterben im Sommer auf israelischer Seite 70 Menschen, davon 64 Soldaten. Im Gazastreifen kommen mehr als 2100 Menschen ums Leben, ein Großteil Zivilisten.

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(Foto: Jose Palazon/Reuters)

Die Zahl der Menschen, die vor Krieg und Verzweiflung aus Afrika nach Europa fliehen, steigt 2014 auf neue Höchstwerte. Die teilweise zynische Flüchtlingspolitik des Westens findet auf diesem Bild ihren symbolischen Ausdruck: In der spanischen Exklave Melilla haben Golfer nur Augen für ihr Spiel, während im Hintergrund Flüchtlinge versuchen, von marokkanischem Gebiet aus den Grenzzaun zu überwinden. Melilla und Ceuta sind Außenposten der EU und Ziel Zehntausender Flüchtlinge aus Afrika.

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(Foto: REUTERS)

Zwei Welten auch auf Gran Canaria: Auf dem Sandhügel am Maspalomas Strand herrscht Urlaubsstimmung in Badehose und Bikini. Unten erreichen Flüchtlinge aus Afrika den Strand.

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(Foto: AFP)

Hände hoch, nicht schießen: Ein Demonstrant macht im November in der US-Kleinstadt Ferguson die "Hands Up, Don't Shoot!"-Geste, die zum Symbol landesweiter Demonstrationen gegen Polizei-Willkür wird. Auslöser ist der Tod des schwarzen Jugendlichen Michael Brown, der vom weißen Polizisten Darren Wilson erschossen wird. Gegen Wilson wird kein Verfahren eröffnet.

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(Foto: dpa)

Männer der Nationalgarde der Vereinigten Staaten überwachen von einem Hügel aus die Demonstranten in Ferguson im US-Bundesstaat Missouri.

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(Foto: AP)

Michael Brown ist nicht der einzige schwarze US-Amerikaner, der durch Polizei-Einwirkung stirbt. Im Juli war bereits Eric Garner im Würgegriff eines Polizisten in New York erstickt. Anfang Dezember entscheidet eine Grand Jury in New York: Keine Anklage gegen den Polizisten. Daraufhin gehen Tausende Menschen landesweit auf die Straße.

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(Foto: REUTERS)

Ein Mitarbeiter des Secret Service weist im September Besucher an, das Weiße Haus zu verlassen. Zuvor war ein Mann in das Gebäude, immerhin eines der bestbewachten der Welt, eingedrungen. Er war schlicht über den Zaun geklettert. US-Präsident Obama und seine Familie hielten sich zu dem Zeitpunkt nicht im Weißen Haus auf.

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(Foto: AFP)

In China protestieren Tausende Menschen. Ende September zücken sie ihre Smartphones vor dem Legislativrat von Hongkong. Sie fordern mehr Demokratie und eine Aufhebung der Medien-Zensur. Die Regierung sperrt soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter.

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(Foto: REUTERS)

Historischer Händedruck: Chinas Präsident Xi und Japans Premier Abe begegnen sich im November in Peking beim Gipfeltreffen der asiatisch-pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft Apec. Beide Staaten wollen ihre Beziehungen neu beleben.

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(Foto: Ali Aljenibi/Uae Official News/dpa)

Erste Frau im Cockpit der Luftwaffe der Vereinigten Arabischen Emirate: Mariam al Mansuri betankt nicht nur männliche Kollegen in der Luft und ist Majorin der Luftwaffe. Die 35-jährige Muslima bombadiert auch Stellungen der Terrormiliz "Islamischer Staat".

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(Foto: dpa)

Präsidentschaftswahlen in Afghanistan Anfang April: Eine Frau gibt ihre Stimme in einem Wahllokal in Herat ab. Neuer Präsident wird Aschraf Ghani.

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(Foto: Getty Images)

70. Jahrestag des D-Day: Ein Veteran der britischen Royal Navy salutiert am 5. Juni vor Fähnchen mit Dankesnachrichten, die im Sand des Gold Beach stecken - dem französischen Küstenabschnitt in der Normandie, wo 1944 die alliierten Soldaten an Land gingen.

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(Foto: Issouf Sanogo/AFP)

Gewaltsame Proteste in Burkina Faso: Hunderte Demonstranten stürmen Ende Oktober aus Protest gegen eine mögliche weitere Amtszeit von Präsident Blaise Compaoré das Parlament und legen Feuer. Die Armee übernimmt die Macht in dem westafrikanischen Land, erklärt die Regierung für abgesetzt und löst das Parlament auf.

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(Foto: Bulent Kilic/AFP)

In der Türkei geht Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan zunehmend rücksichtslos gegen Widerstand vor. Bei den Demonstrationen zum Jahrestag der landesweiten Gezi-Proteste in Istanbul schlingt ein Mann seine Arme schützend um seine Freundin. Die Sicherheitskräfte waren gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen.

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(Foto: Getty Images)

Großbritannien mit oder ohne Schottland? Am 18. September stimmen die Schotten über ihre Zugehörigkeit zum Vereinigten Königreich ab. Ein Unterstützer der schottischen Unabhängigkeit hält in Glasgow sein Schild inmitten der Gegner in die Luft. Bei dem Referendum stimmen schließlich etwa 55 Prozent der Schotten gegen die Unabhängigkeit.

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(Foto: Christof Stache/AFP)

Gestatten, monströses Killer-Chlorhuhn: TTIP-Gegner protestieren Anfang Oktober in München. Das geplante Freihandelsabkommen zwischen Europa und Amerika samt seiner undemokratischen Begleiterscheinungen erzürnt auch in Deutschland viele Menschen.

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(Foto: dpa)

Menschenmassen versammeln sich am 9. November an der Ebertstraße in Berlin, um sich das Aufsteigen weißer Ballons anzusehen - eine "Lichtgrenze", die den Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 symbolisieren soll. Die Gesellschaft für deutsche Sprache wählt "Lichtgrenze" zum Wort des Jahres 2014.

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(Foto: Jens Schlueter/AFP)

Steigende Flüchtlingszahlen in Deutschland und die Angst vor einer angeblichen "Islamisierung" treiben am Ende des Jahres Tausende - vor allem in Dresden - auf die Straße. Bei der größten Kundgebung kommen 17 000 Menschen. Sie nennen sich "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Pegida). Unter ihnen sind auch Rechtsextreme.

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(Foto: Stephan Rumpf)

Es kommt aber auch zu Gegenkundgebungen. Bei der größten in der bayerischen Hauptstadt München versammeln sich kurz vor Weihnachten etwa 12 000 Menschen vor der hell erleuchteten Kulisse der Bayerischen Staatsoper. Unter dem Motto "Platz da! Flüchtlinge sind hier willkommen" demonstrieren sie gegen Rassismus und anti-islamische Parolen.

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