Politicker:Hunderttausende flüchten vor Gewalt in Mali

Wegen der Unruhen im westafrikanischen Mali befinden sich nach UN-Angaben 200.000 Menschen auf der Flucht.

Wegen der Unruhen im westafrikanischen Mali befinden sich nach UN-Angaben 200.000 Menschen auf der Flucht. Rund die Hälfte davon seien Vertriebene im eigenen Land, der Rest sei in die Nachbarländer geflüchtet, teilten das Flüchtlingskommissariat UNHCR und das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) in Genf mit.

Angesichts immer mehr bewaffneter Gruppen im Norden Malis werde die Lage in der Region zunehmend gefährlicher, warnte das UNHCR. Die Büros und Lagerräume des WFP in den nordmalischen Städten Gao, Kidal und Timbuktu wurden geplündert.

Wegen des von der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas verhängten Embargos bildeten sich in der malischen Hauptstadt Bamako lange Schlangen vor den Tankstellen, wie eine AFP-Reporterin berichtete. Aus Angst vor Plünderungen schlossen einige Tankstellen.

In Mali hatte sich am 22. März das Militär an die Macht geputscht, weil die Truppen sich im Kampf gegen Islamisten und Tuareg-Rebellen nicht ausreichend ausgestattet fühlten. Allerdings spielte der Staatsstreich den Aufständischen in die Hände. Sie brachten in den vergangenen Tagen mehrere Städte im Norden des Landes unter ihre Kontrolle. Die Tuareg kämpfen seit Jahren für die Unabhängigkeit ihrer Region Azawad. Die Ecowas-Staaten verhängten am Montag ein "Totalembargo", noch am Dienstag will sich der UN-Sicherheitsrat in einer Dringlichkeitssitzung mit der Lage in Mali befassen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: