Im südafrikanischen Königreich Lesotho hat die neu gegründete Partei von Premierminister Pakalitha Mosisili die Parlamentswahlen gewonnen. Der "Demokratische Kongress" (DC) des 67-Jährigen erhielt 41 der 120 zu vergebenden Sitze. Die Oppositionspartei "All Basotho Convention" (ABC) kam auf 26 Sitze.
Da keine Partei die absolute Mehrheit erzielt hat, gilt eine Koalitionsregierung als wahrscheinlich. Verhandlungen hätten bereits begonnen, sagten mehrere Vertreter verschiedener Parteien.
Der seit 14 Jahren regierende Mosisili hatte im Februar seine frühere Partei "Congress for Democracy" (LCD) nach einem internen Bruch verlassen. Die meisten LCD-Abgeordneten schlossen sich daraufhin seiner neuen Partei an. Der LCD, der die Wahlen 2002 und 2007 gewonnen hatte, kam in der Parlamentswahl nur auf zwölf Sitze.
Insgesamt 18 Parteien nahmen an den Wahlen teil, 12 von ihnen werden in den Kammern vertreten sein. Insgesamt waren am vergangenen Samstag rund eine Million Menschen wahlberechtigt.
Beobachter der Afrikanischen Union hatten die Abstimmung in dem Königreich als "frei, fair und glaubhaft" bezeichnet und erklärten, die Wahlen hätten in einer friedlichen Atmosphäre stattgefunden. Erstmals hatte es 1993 freie Wahlen in Lesotho gegeben.
Das Land ist wirtschaftlich von Südafrika abhängig, das den Staat geografisch komplett umschließt. Die meisten der rund zwei Millionen Einwohner leben in großer Armut. Drei Viertel aller Unterkünfte haben keinen Strom und ein Drittel kein fließendes Wasser. Viele Menschen sind immer noch per Pferd oder Esel unterwegs. Zudem sind rund 25 Prozent der Bevölkerung HIV-positiv.