Der Anführer des Al-Qaida-Flügels im Jemen hat die Befreiung von inhaftierten Islamisten angekündigt. Wie dies vonstattengehen soll, führte Nasser al-Wuhajschi in einer am Montag im Internet kursierenden Erklärung nicht aus. Im Juli hatte Al-Qaida durch zeitgleiche Angriffe auf zwei irakische Gefängnisse mehr als 500 Häftlingen zur Flucht verholfen.
Auch in Libyen gab es einen Massenausbruch, nachdem Regierungsangaben zufolge eine Anstalt am Rande von Benghasi attackiert worden war. Wer in diesem Fall die Hintermänner waren, ist noch unklar. Die Echtheit der Erklärung konnte zunächst nicht verifiziert werden. Wuhajschi ist der Anführer der Al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel.
Die USA stufen den Zusammenschluss der jemenitischen und saudiarabischen Ableger der radikal-islamischen Organisation als eine der gefährlichsten militanten Gruppen in der Region ein. Wuhajschi war ein Berater des 2011 getöteten Al-Qaida-Chefs Osama bin Laden. 2006 gelang ihm die Flucht aus einem Gefängnis im Jemen.
Abgefangene Kommunikation zwischen ihm und Bin-Laden-Nachfolger Ajman al-Sawahri nahmen die USA kürzlich zum Anlass, 19 Botschaften zu schließen und einige Mitarbeiter aus dem Jemen abzuziehen. Zugleich erhöhte die Regierung in Washington die Zahl ihrer Drohnen-Angriffe in dem Land. Auch Deutschland schloss seine Vertretung in der Hauptstadt Sanaa nach den US-Terrorwarnungen.