Die frühere chilenische Präsidentin Michelle Bachelet will erneut für das höchste Staatsamt kandidieren. Sie werde bei der Präsidentschaftswahl am 17. November wieder antreten, sagte die 61-jährige Sozialistin vor etwa 100 Anhängern in der Hauptstadt Santiago de Chile, wohin sie nach dem Ende ihres Mandats als Chefin der UN-Behörde für Frauenangelegenheiten, UN Women, aus New York zurückkehrte. "Ich hatte Euch gesagt, dass wir uns nach meiner Rückkehr unterhalten werden, und nun bin ich bei Euch, um mein Versprechen einzulösen", sagte sie.
Es wird erwartet, dass Bachelet, die von 2006 bis 2010 Präsidentin Chiles war, in Kürze ihre Bereitschaft zur Kandidatur offiziell erklärt. Sie wird von der Sozialistischen Partei (PS) und der Partei für Demokratie (PPD) gestützt. "Ich fühle mich meinem Land sehr verpflichtet, deswegen habe ich mich entschieden zurückzukehren", sagte sie.
Ein Hauptthema ihres Wahlkampfes dürften die starken Einkommensunterschiede in Chile werden. Der amtierende konservative Präsident Sebastián Piñera darf nach chilenischer Gesetzgebung nicht unmittelbar nach seiner Amtszeit erneut zur Wahl antreten.
Bachelet war in den Jahren 2006 bis 2010 die erste Frau im chilenischen Präsidentenamt und Umfragen zufolge das beliebteste Staatsoberhaupt in der Geschichte des Landes. Um bei der Präsidentschaftswahl antreten zu können, muss sich Bachelet bei einer parteiinternen Vorentscheidung am 30. Juni zunächst gegen mindestens drei Mitbewerber durchsetzen. Sie gilt aber als Favoritin.