Proteste in Chile:Chilenische Studenten zünden Busse an

Dutzende Festnahmen bei Studentenprotesten in Chile. Die Polizei geht mit Schlagstöcken, Tränengas und Wasserwerfern vor.

Bei einer Demonstration für Reformen im Bildungsbereich in Chile ist es erneut zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Studenten gekommen. Dabei ging die chilenische Polizei in der Hauptstadt Santiago de Chile mit Schlagstöcken, Tränengas und Wasserwerfern gegen tausende demonstrierende Studenten vor - angeblich, um den nicht genemigten Aufmarsch zu verhindern.

Gewaltbereite Demonstranten schleuderten nach Darstellung der Behörden anschließend Steine auf die Polizisten und steckten drei Busse in Brand. Dabei wurden 49 Polizisten verletzt. 75 Demonstranten wurden festgenommen. An den Bussen entstand ein Sachschaden von umgerechnet 680.000 Euro. Während die Polizei für die Brände gewalttätige Studenten verantwortlich machte, sprachen Vertreter der Demonstranten von einer "Inszenierung des Staates".

Die chilenischen Studenten demonstrieren seit mehr als einem Jahr für eine Reform des Hochschulwesens und eine Abschaffung von Studiengebühren, teilweise nehmen über 100.000 Menschen an den Protesten teil. Präsident Sebastián Piñera lehnt eine grundlegende Reform jedoch ab und hat stattdessen mehr Stipendien und eine Senkung der Zinsen für Studentendarlehen vorgeschlagen. Zudem hatte die Regierung im April die Aufstockung des Bildungsetats um mindestens 700 Millionen US-Dollar angekündigt, was den Studenten aber nicht weit genug geht.

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