Politicker:Block des Atommeilers Gundremmingen muss vom Netz

Der Block C des Kernkraftwerks im schwäbischen Gundremmingen ist wegen eines tropfenden Messstutzens am Reaktordruckbehälter vorübergehend stillgelegt worden.

Der Block C des Kernkraftwerks im schwäbischen Gundremmingen ist wegen eines tropfenden Messstutzens am Reaktordruckbehälter vorübergehend stillgelegt worden.

Wann der Reaktor wieder angefahren wird, stehe noch nicht fest, sagte ein Sprecher des Kraftwerks. Eine Gefahr für die Beschäftigen habe nicht bestanden, hieß es in einer Mitteilung.

"Es war keine Reaktorschnellabschaltung", sagte der Sprecher. Mitarbeiter hätten die Leckage in der Nacht zum Montag bemerkt. Ob es sich um ein meldepflichtiges Ereignis handelt, über das die Atomaufsicht informiert werden muss, wird laut Betreiber erst feststehen, wenn der technische Befund vorliegt.

Der Gundremmingen-Kritiker und frühere Grünen-Politiker Raimund Kamm forderte, die Sache schnellstmöglich aufzuklären. Die Gundremminger Siedewasserreaktoren seien seit 28 Jahren in Betrieb. Sie hätten wegen ihrer übergroßen Risiken keine ausreichende Haftpflichtversicherung.

Gundremmingen ist mit den zwei Siedewasserreaktoren B und C von je 1244 Megawatt eines der leistungsstärksten Kernkraftwerke in Deutschland - es deckt laut Betreiber etwa 30 Prozent des bayerischen Stromverbrauchs ab.

In den vergangenen Jahren gab es dort mehrfach technische Fehler. Die Anlage gehört zu 75 Prozent dem Energiekonzern RWE. Eon hält das restliche Viertel der Anteile. Laut Atomausstiegs-Fahrplan soll Block B im Jahr 2017 vom Netz gehen, Block C 2021.

© Süddeutsche.de/dpa/dapd/ina - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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