Politicker:Belgischer Politiker setzt Burka-Prämie aus

Das Burka-Verbot sorgt in Belgien weiterhin für Kontroversen: Nun verspricht ein Politiker der fremdenfeindlichen Partei Vlaams Belgang den Bürgern für jede Anzeige einer Burka-Trägerin 250 Euro. Menschenrechtsgruppen reagieren empört.

Burka - Verbot in Belgien

Belgien hat das Tragen einer Burka verboten - nun heizt Filip Dewinter die Debatte um die Umsetzung des Burka-Banns an.

(Foto: ddp)

Zynismus pur: Der belgische rechtsextreme Politiker Filip Dewinter setzt eine Prämie von 250 Euro an Bürger aus, die eine Burka-Trägerin bei der Polizei anzeigen. Dewinter, einer der führenden Politiker der fremdenfeindlichen Partei Vlaams Belgang, bezeichne das Vorgehen als eine "spielerische Aktion", berichtete die Nachrichtenagentur Belga.

Es handele sich nicht um ein Vorhaben des Vlaams Belang, sondern einer Gruppierung gegen Islamisierung, deren Vorsitzender Dewinter sei. Anti-Rassismus-Organisationen forderten die belgische Regierung am Mittwoch auf, gegen diesen "Aufruf zur Denunziation" alle "erforderlichen Maßnahmen" zu ergreifen.

In Belgien dürfen muslimische Frauen seit vergangenem Jahr keinen Vollschleier mehr in der Öffentlichkeit tragen. Bricht eine Frau das Gesetz, droht ihr eine Geldstrafe. Im vergangenen Jahr gab es Schätzungen, wonach etwa 270 Frauen in dem Land mit mehr als 10 Millionen Einwohnern eine Burka oder ein ähnliches Gewand tragen.

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