Süddeutsche Zeitung

Polen:Neue Auffanglager für Migranten

Wegen vieler illegal über Belarus einreisender Migranten hat Polen neue bewachte Auffanglager eingerichtet. Zwei dieser Einrichtungen seien in Biała Podlaska und Czerwony Bór im Osten des Landes entstanden, teilte der Chef des Grenzschutzes am Donnerstag mit. Man suche nach weiteren Standorten. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte Ende Mai angekündigt, dass Minsk Migranten nicht mehr an der Weiterreise in die EU hindern werde - als Reaktion auf verschärfte westliche Sanktionen. Seitdem hatte vor allem Litauen mit einem Andrang von Migranten aus dem Nahen Osten über die Grenze zu Belarus zu kämpfen. Zuletzt nahm auch der Druck auf Polen zu. Laut Innenministerium versuchten allein im August 2100 Menschen illegal die Grenze von Belarus nach Polen zu überqueren. Der Grenzschutz habe 1342 Migranten vom Grenzübertritt abhalten können. Weitere 758 Menschen seien festgehalten und in geschlossenen Unterkünften untergebracht worden. Nach Berichten polnischer Medien harrt derzeit eine Gruppe von etwa 50 Flüchtlingen aus Afghanistan und dem Irak nahe des Dorfes Usnarz Górny östlich von Białystok im Niemandsland zwischen Polen und Belarus aus. Die Menschen campierten im Freien, da die polnischen Grenzer sie nicht ins Land ließen, berichtete die Gazeta Wyborcza. "Die Lösung des Problems von Menschen, die versuchen, in Polens Territorium einzudringen, besteht darin, sie nicht in das Territorium Polens hineinzulassen", sagte Regierungschef Mateusz Morawiecki mit Blick auf die Lage dort. Das Land werde seine Grenzen schützen.

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SZ vom 20.08.2021 / dpa
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