Süddeutsche Zeitung

Polen:Eine späte Entschuldigung

Der frühere polnische Staatschef Jaruzelski hat erstmals öffentlich die Beteiligung seines Landes an der Niederschlagung des Prager Frühlings bedauert.

Er habe sich schlecht gefühlt, "ich wurde davon gepeinigt", sagte Wojciech Jaruzelski, der zur Zeit des Prager Frühlings im August 1968 Verteidigungsminister war, am Sonntagabend im tschechischen Fernsehen.

"Es war eine politisch dumme Handlung", fügte er hinzu. Er bedauere es heute zutiefst, damals habe er jedoch nicht anders handeln können.

Am 21. August 1968 waren die Truppen des Warschauer Paktes unter Beteiligung Polens in die Tschechoslowakei einmarschiert und hatten der im Zuge des "Prager Frühlings" begonnenen Reform mit Gewalt ein Ende gesetzt. Rund 100 Tschechen kamen allein in den ersten Tagen der Invasion ums Leben.

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