Olaf Scholz ist lange genug dabei, um sich daran zu erinnern, wie es bergab ging. Am 2. November 2018 stand er beim Familienfoto in der zweiten Reihe hinter Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki. Scholz, damals Finanzminister, grinste. Jemand hatte offenbar einen Scherz gemacht. Bei den Regierungskonsultationen in Warschau wurde noch gute Miene gemacht, aber seit dem Amtsantritt der nationalkonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) standen die Zeichen auf Konflikt. Vor dem Warschauer Sitz des Ministerpräsidenten begrüßten Demonstranten die Gäste aus Deutschland mit Plakaten: „Die Deutschen müssen bezahlen für die Ermordung von Millionen polnischen Bürgern.“
Deutsch-polnisches Treffen in Warschau:Deutschland und Polen streben die Entgiftung ihrer Beziehung an
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Erstmals seit 2018 treffen sich die Regierungen beider Länder zu Konsultationen in Warschau, um die Spannungen und Konflikte der Vergangenheit hinter sich zu lassen. Kanzler Scholz will Ministerpräsident Tusk mit Geld und Gesten entgegenkommen.
Von Daniel Brössler, Berlin
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