SZ-Podcast "Auf den Punkt":Wie Norwegen seine kritische Infrastruktur vor Russland schützt

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Norwegen ist ein wichtiger Energielieferant. Doch wie schützen man Tausende Kilometer kritische Infrastruktur?

Von Lars Langenau und Alex Rühle

Bis zum Ende der Sechzigerjahre war Norwegen ein eher armes Land. Dann wurden Gas und Öl gefunden und das Land und seine Einwohner wurden durch den Export reich. Seitdem kein Gas mehr aus Russland strömt, ist Norwegen auch zum wichtigsten Gaslieferanten für Europa und Deutschland geworden. 9000 Kilometer Röhren, Glasfaserkabel und andere Leitungen liegen in norwegischen Hoheitsgebieten, meist unter Wasser. Der sozialdemokratische Ministerpräsident Norwegens, Jonas Gahr Støre, nennt sie den "Blutkreislauf einer modernen Wirtschaft".

Norwegen habe immer gute Beziehungen zu seinem Nachbarn Russland gepflegt, sagt SZ-Skandinavien-Korrespondent Alex Rühle. "Hoher Norden, niedrige Spannungen", werde das in Norwegen genannt. Aber die Explosion der Nord-Stream-Pipeline Ende September habe "seismische Schockwellen" ausgelöst.

Schützen können auch die Norweger ihre kritische Infrastruktur nicht in Gänze. Trotzdem versuche man es: etwa mit Satelliten, verstärkten Schiffspatrouillen, Mini-Drohnen und Unterwasserrobotern. Eine Achillessehne sei jedoch, dass russische Fischerboote immer wieder ihre Transpondersysteme ausschalten würden, wenn sie in norwegischen Gewässern unterwegs sind. Norwegen leide derzeit zudem selbst "enorm unter den Energiepreisen", sagt Rühle. "Eine norwegische Familie verbraucht dreimal so viel Strom wie eine durchschnittliche europäische Familie, weil sie ihre Häuser mit Strom aus Wasserkraft heizen."

Die Reportage von Alex Rühle finden Sie hier.

Das Interview mit Ministerpräsident Jonas Gahr Støre hier.

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