SZ-Podcast "Auf den Punkt":Warum Erdoğan den Konflikt mit kurdischen Milizen wieder eskaliert

Lesezeit: 1 min

"Auf den Punkt" - der Nachrichtenpodcast der Süddeutschen Zeitung. (Foto: SZ)

Der militärische Schlagabtausch zwischen der Türkei und Kurden-Milizen könnte eskalieren. Dabei dürfte der türkische Präsident auch innenpolitische Motive haben.

Von Tami Holderried und Tobias Matern

Nach dem Terroranschlag in Istanbul vergangene Woche, für den die türkische Regierung Kurden-Milizen verantwortlich macht, hat die Türkei am Wochenende kurdische Stellungen in Nordsyrien und im Nordirak bombardiert. Dabei sind mindestens 31 Menschen gestorben und viele weitere verletzt worden.

Diese Militäroffensive in der Region ist die fünfte seit 2016. Die Türkei beruft sich dabei auf ihr Recht auf Selbstverteidigung und spricht von "Vergeltung". Die YPG, der syrische Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, hat mit Gegenangriffen reagiert. Die PKK wird von der Türkei und der EU als Terrororganisation eingestuft.

Einige Beobachtende sprechen von einem Vorwand des türkischen Präsidenten Erdoğan - er habe sowieso eine neue Militäroffensive in Nordsyrien starten wollen. SZ-Redakteur Tobias Matern meint: "Die türkische Regierung hat es sich sehr leicht gemacht, sehr schnell mit dem Finger auf kurdische Terroristen, wie sie das sagt, zu zeigen." Erdoğan stehe mitten im Wahlkampf und versuche jetzt, mit dem Sicherheitsbedürfnis der türkischen Bevölkerung zu punkten. Außerdem sei er international in einer bequemen Lage: Als Vermittler zwischen Russland und dem Westen und als Nato-Mitglied, dass den Nato-Beitritt von Schweden und Finnland zu blockieren droht, wenn die Länder kurdische "Terroristen" nicht ausliefern. Insgesamt drohe erneut große Unruhe in der Region.

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Moderation, Redaktion: Tami Holderried

Redaktion: Nadja Schlüter, Antonia Franz

Produktion: Imanuel Pedersen

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