Seit zehn Tagen kämpfen im Sudan die regulären Streitkräfte und die paramilitärischen Rapid Support Forces um die Macht. Hunderte Menschen sind seit dem Beginn der Gefechte ums Leben gekommen. Viele Staaten haben deswegen beschlossen, ihre Bürger aus dem Land zu holen. Zum Beispiel die USA, Großbritannien, Frankreich, Japan, die Türkei - und Deutschland.
Das Auswärtige Amt weiß von mehr als 300 Deutschen, die im Sudan sind. Zwei Evakuierungsversuche am Mittwoch und Samstag mussten wegen der Sicherheitslage abgebrochen werden. Am Sonntag konnten dann drei deutsche Militärmaschinen auf einem Flugfeld außerhalb Khartums landen. Stand Montagmittag wurden damit bisher 311 Menschen ausgeflogen, mehr als die Hälfte davon deutsche Staatsbürger.
Dass die Evakuierungen schließlich möglich waren, könnte auch daran liegen, dass die sudanesischen Konfliktparteien sich um ihr Image sorgen, vermutet der SZ-Afrika-Korrespondent Bernd Dörries. "Sie versuchen, USA und Europa zu sagen: Schaut, wir sind ein verlässlicher Partner, wir stellen sicher, dass eure Staatsbürger evakuiert werden können, und wir sind vielleicht auch für die Zukunft ein solider Gesprächspartner."
Während die Ausländer evakuiert werden, bleibt den Sudanesen und Sudanesinnen nur die selbstorganisierte Flucht. "Es gibt Busunternehmer, die Fahrten nach Port Sudan und nach Ägypten anbieten. Die Preise dafür haben sich in den letzten Tagen vervierfacht, denn wie immer in solchen Situationen gibt es Menschen, die finanziell von der Not anderer profitieren wollen", sagt Dörries. Aber es gebe auch eine große Welle der Solidarität. "Es gibt Bilder von Bussen, Konvois und Menschen in Privatwagen, die durch die Wüste in Richtung Port Sudan fahren - und am Straßenrand stehen die Bewohner von Dörfern, die ihnen Hibiskussaft, Wasser und etwas zu Essen geben."
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Moderation, Redaktion: Nadja Schlüter
Redaktion: Tami Holderried, Johannes Korsche
Produktion: Annika Bingger
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