SZ-Podcast "Auf den Punkt" - am Wochenende:Urteil gegen Lina E.: Wie radikal ist die linksextreme Szene?

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Am Mittwoch wurde Lina E. zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Ist das Urteil angemessen?

Von Nadja Schlüter

In einem der wichtigsten Linksextremismus-Prozesse der vergangenen Jahre wurden am Mittwoch Lina E. und drei Mitangeklagten zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Gemeinsam sollen sie zwischen 2018 und 2020 tatsächliche und vermeintliche Rechtsextreme brutal zusammengeschlagen haben. Sie wurden auch der Mitgliedschaft oder Unterstützung einer kriminellen Vereinigung schuldig gesprochen.

"Es handelt sich hier um eine Serie von schwersten Körperverletzungen, die systematisch geplant worden sind. Darum denke ich, dass die Verurteilung angemessen ist", sagt Hendrik Hansen, Professor für Politischen Extremismus und Politische Ideengeschichte an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung. Er rechnet in Zukunft mit weiteren Gewalttaten von links, weil vermehrt Extremisten in den Untergrund gegangen seien. "Wir haben dieses neuere Phänomen der klandestin operierenden Gruppierungen, die schwere Anschläge auf Personen planen", so Hansen. "Diese Qualität der Straftaten deutet auf eine Radikalisierung hin."

Generell sei in Deutschland die Gefahr, die vom Rechtsextremismus ausgehe, größer als die durch Linksextremismus. Allerdings kann zwischen beiden ein Zusammenhang bestehen: "Man kann eindeutig feststellen, dass linksextremistische und rechtsextremistische Radikalisierung einander bedingen können", sagt Hansen. Um Radikalisierungstendenzen - egal welcher Seite - entgegenzuwirken, müssten "die Bürger den Wert unserer Demokratie erkennen und in politischen Debatten das auch entsprechend einbringen."

Redaktionsschluss für diese Sendung war Freitag, 02.06.2023, um 18 Uhr.

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Moderation, Redaktion: Nadja Schlüter

Redaktion: Johannes Korsche, Wanda Silberhorn

Produktion: Imanuel Pedersen

Zusätzliches Audiomaterial über Reuters, ARD, Phoenix und Büro des Präsidenten der Ukraine.

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