SZ-Podcast "Auf den Punkt" - am Wochenende:Notstand in den Kinderkliniken - was hilft dem überlasteten System?

SZ-Podcast "Auf den Punkt" - am Wochenende: "Auf den Punkt" - der Nachrichtenpodcast der Süddeutschen Zeitung.

"Auf den Punkt" - der Nachrichtenpodcast der Süddeutschen Zeitung.

(Foto: SZ)

Deutschlandweit sind Kinderkliniken am Limit, es gibt kaum freie Betten. Kann die Krankenhausreform die notwendigen Veränderungen bringen?

Von Tami Holderried

Die Kinderkliniken in Deutschland sind gerade komplett überlastet, weil so viele Kinder gleichzeitig krank sind und die Plätze sowie das Personal nicht reichen. Corona, Grippe und das RS-Virus - aktuell kommt vieles zusammen. Passenderweise hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach diese Woche eine allgemeine Krankenhausreform vorgestellt. Lauterbach nennt sie eine "Revolution". Was halten die Betroffenen in den Kliniken davon?

Der Kinderarzt und Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Burkhard Rodeck, sagt: "Es ist insofern eine Revolution, als dass es eine Disruption ist. Man löst sich vom bisherigen Finanzierungssystem." Bislang finanzieren sich die Kliniken nämlich vor allem über die sogenannten Fallpauschalen - einen Fixbetrag, der je nach Diagnose von den Krankenkassen bezahlt wird. Das soll sich jetzt ändern: Krankenhäuser sollen nicht mehr so stark auf die Wirtschaftlichkeit von Behandlungen achten müssen. In Zukunft sollen statt der Fallpauschalen sogenannte Vorhaltekosten eine wichtigere Rolle spielen. Also: ein fester Betrag für Personal und Geräte, egal welche Eingriffe die Kliniken durchführen und bei wie vielen Menschen.

"Das System wurde aufgrund der Fallpauschalen in den letzten Jahren Stück für Stück abgebaut", so Rodeck. Deshalb sei die Situation auch aktuell so prekär: Viele Patienten stürmten gerade auf Versorgungsstrukturen ein, die dafür nicht gerüstet seien. Die angekündigte Reform sei aber auf jeden Fall Grund zur Hoffnung: "Wir haben erstmals das Problem auch im politischen Bereich anerkannt. Jetzt wird nach Lösungen gesucht. Das ist gut."

Link zum Podcast "Wirecard: 1,9 Milliarden Lügen".

Redaktionsschluss für diese Sendung war Freitag, 09.12.2022 um 18 Uhr.

Moderation, Redaktion: Tami Holderried

Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb, Nadja Schlüter

Produktion: Benjamin Markthaler

Zusätzliches Audiomaterial über Auswärtiges Amt, ARD, Bundespressekonferenz, DIVI, Reuters, phoenix, BR.

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