Der russische Angriff auf die Ukraine am 24. Februar 2022 hat, wie Bundeskanzler Olaf Scholz es nennt, eine "Zeitenwende" markiert. SZ-Politikchef Stefan Kornelius sagt: "Das Wort war sehr gut gewählt."
Der Krieg habe unser Leben nachhaltig verändert. Das Jahr 2022 war natürlich von diesem Krieg und seinen Auswirkungen auf Menschen auf der ganzen Welt geprägt. Deutschland musste als Folge des Kriegs unter anderem mit einer Energiekrise und einer extrem hohen Inflation umgehen. Kornelius sagt, man müsse der Bundesregierung zu Gute halten, dass sie "aus dem Stand" in den Krisenmodus umgeschaltet habe. Man habe verstanden, dass es hier um eine existenzielle Bedrohung für uns alle gehe. Aber: "Wir kämpfen bis heute mit der Frage: Was heißt Zeitenwende eigentlich?"
Ein Ende des Kriegs ist für Kornelius aktuell nicht in Sicht: "Kriege enden häufig in Erschöpfung. Auch dieser Krieg könnte in Erschöpfung enden." Putin schaffe sich als Aggressor keine Freunde - Russland sei aber bislang trotzdem nicht bereit, die Kriegslogik aufzugeben und habe noch eine enorme Kampfkraft parat.
Außerdem haben Menschen in Iran für Freiheit und gegen Unterdrückung und Diskriminierung protestiert - und sich bis heute nicht vom harten Durchgreifen des Regimes gegen die Demonstrationen einschüchtern lassen. Kornelius sieht darin ein Symbol für das ganze Jahr: "Diesen Freiheitswunsch gibt es auf der ganzen Welt." Er hofft, dass wir mit diesem Jahr den Anfang vom Ende des populistischen Zeitalters erlebt haben.
Redaktionsschluss für diese Sendung war Donnerstag, 22.12.2022 um 18 Uhr.
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Moderation, Redaktion: Tami Holderried
Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb, Johannes Korsche
Produktion: Benjamin Markthaler
Zusätzliches Audiomaterial über Reuters, BBC News, phoenix, IranWire, Youtube (PresidentGovUA)
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