SZ-Podcast „Auf den Punkt“:Mörder gegen Menschenrechtler: Das Dilemma hinter dem Gefangenenaustausch

"Auf den Punkt" – der Nachrichtenpodcast der Süddeutschen Zeitung. (Foto: SZ)

Beim größten Gefangenenaustausch seit dem Kalten Krieg sind 16 Unschuldige aus russischer Haft freigekommen. Doch wie hoch ist der Preis, den der Westen dafür zahlen muss?

Von Jörg Schmitt, Nadja Schlüter

Es waren berührende Szenen, als Paul Whelan, Evan Gershkovich und Alsu Kurmasheva in der Nacht zum Freitag auf einem Militärflugplatz in der Nähe von Washington ankamen. Whelan nahm seine Schwester fest in den Arm, Gershkovich hob seine Mutter vor Freude in die Luft und Kurmasheva, ihr Mann und die beiden Töchter weinten vor Glück. 

Der ehemalige US-Marineinfanterist Whelan und die beiden Journalisten Gershkovich und Kurmasheva hatten teils mehrere Jahre lang unschuldig in russischer Haft gesessen und durften nun, im Rahmen des größten Gefangenenaustauschs zwischen Russland, Belarus und dem Westen seit dem Kalten Krieg, wieder nach Hause reisen. 

Neben ihnen kamen noch 13 weitere Menschen auf russischer Seite frei, vor allem russische Oppositionelle und Menschenrechtler. Im Gegenzug wurden acht Russen, die in anderen Ländern inhaftiert waren, wieder nach Russland gebracht. Darunter Wadim Krasikow, besser bekannt als „Tiergartenmörder“. 

Krasikow hatte 2019 im Berliner Park „Kleiner Tiergarten“ im Auftrag des russischen Geheimdienstes den tschetschenischstämmigen Georgier Selimchan Changoschwili erschossen. Ende 2021 wurde Krasikow dafür zu lebenslanger Haft verurteilt – und jetzt ist er frei. 

Das stellt den Westen und insbesondere Deutschland vor ein Dilemma. Darüber spricht in dieser Folge von „Auf den Punkt“ Jörg Schmitt, der stellvertretende Leiter des SZ-Investigativteams. 

Weitere Nachrichten: erneuter Haushaltsstreit der Ampel-Koalition, Israel und die USA rechnen mit iranischen Großangriff.

Zum Weiterlesen und -hören: 

Hier geht es zum SZ-Plus-Podcast „Flo-Jo: Die Jagd nach der schnellsten Frau der Welt“.

Moderation, Redaktion: Nadja Schlüter

Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb

Produktion: Imanuel Pedersen

Zitiertes und zusätzliches Audiomaterial über phoenix und CNBC Television.

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