SZ-Podcast "Auf den Punkt":Wahl in Brasilien: Sieg für Lula - und viele Probleme

Lesezeit: 1 min

"Auf den Punkt" - der Nachrichtenpodcast der Süddeutschen Zeitung. (Foto: SZ)

Brasilien hat einen neuen Präsidenten gewählt, gewonnen hat der linke Lula. Wird der rechte Amtsinhaber Bolsonaro die Wahl anerkennen?

Von Christoph Gurk und Tami Holderried

Als am Sonntagabend die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl in Brasilien nach und nach gemeldet wurden, lagen die beiden Kandidaten lange Zeit fast gleichauf. Aber um kurz vor 20 Uhr Ortszeit war dann klar: Lula da Silva hat die Wahl gewonnen und wird nochmal Präsident von Brasilien - 2003 bis 2010 hatte er das Amt schon einmal inne.

Es war eine der wichtigsten und spannendsten Wahlen seit Langem in Südamerikas größter Demokratie. Mit den beiden Kandidaten Lula und Amtsinhaber Jair Bolsonaro standen sich schließlich nicht nur zwei große politische Figuren Brasiliens gegenüber, sondern auch zwei komplett unterschiedliche Welten.

Dass die Wahl so knapp ausgegangen ist, überrascht den SZ-Korrespondenten in Brasilien, Christoph Gurk, nicht. Er sagt: "Brasilien ist extrem gespalten. Nicht nur zwischen Lula und Bolsonaro." Die Lebensrealitäten der Menschen in Brasilien seien extrem unterschiedlich. Und in den vergangenen Jahren sei dann auch die politische Spaltung immer größer geworden: "Es geht mittlerweile nicht mehr darum, wen man lieber mag - sondern wen man mehr hasst", so Gurk. Eine große Aufgabe für Lula sei es jetzt, Brücken zu bauen.

Bolsonaro hatte schon im Vorfeld der Wahl angekündigt, das Ergebnis vielleicht nicht anerkennen zu wollen. Am Montagnachmittag hatte er sich zum Wahlausgang noch nicht geäußert. Gurk glaubt, dass Bolsonaro eher eine langfristige Strategie erarbeitet, um in den nächsten Jahren an der Demokratie in Brasilien zu "sägen". Seine Prognose: "Die nächsten vier Jahre Blockade im Parlament, ständiges Dauerfeuer gegen Lula und dann in vier Jahren, bei den nächsten Wahlen, tritt Bolsonaro noch mal an."

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Moderation, Redaktion: Tami Holderried

Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb, Tobias Bug

Produktion: Benjamin Markthaler

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