Süddeutsche Zeitung

SZ-Podcast "Auf den Punkt":Belarus: Wie ein Blogger zum Staatsfeind wurde

Belarus' Präsident Lukaschenko hat jegliche Hemmungen verloren. Die Entführung einer Passagiermaschine ist sein Signal an die Opposition, dass sie nirgends sicher ist.

Von Silke Bigalke und Lars Langenau

Ryanair-Chef Michael O'Leary nennt es einen "Fall von staatlich unterstützter Piraterie": Die Behörden des autoritär regierten Belarus hatten am Sonntag ein Flugzeug seiner Airline zur Landung in Minsk gezwungen. An Bord war der von Belarus gesuchte Blogger Roman Protassewitsch. Präsident Alexander Lukaschenko hat offenbar jegliche Hemmungen verloren. Die EU friert nun Konten ein, sperrt den Luftraum für Airlines aus Belarus und Fluggesellschaften der EU landen nicht mehr in Belarus.

"Normal ist es nicht, wenn ein Diktator ein Flugzeug vom Himmel holt", sagt die SZ-Russland-Korrespondentin Silke Bigalke. Aber Oppositionelle werden in Belarus seit Jahren verfolgt und eingesperrt. Der erst 26 Jahre junge Protassewitsch lege sich selbst nicht fest, ob er für die Opposition oder als Journalist arbeitet. Von Polen aus habe er den Telegram-Kanal Nexta geleitet. Der Telegram-Kanal sei zu einem der meistgelesenen in Belarus geworden - und praktisch zum Mitorganisator der Demonstrationen gegen Lukaschenko im Sommer 2020. Die jüngste Aktion sei ein Signal an alle Oppositionellen, dass sie sich nirgends sicher fühlen können. Ohne die Unterstützung Moskaus habe er so eine Entscheidung kaum treffen können.

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