Zum ersten Mal seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump hat Nordkorea einen Raketentest durchgeführt. Die Vereinten Nationen reagieren alarmiert. Am Montag berät der UN-Sicherheitsrat in einer Dringlichkeitssitzung darüber. Die USA, Japan und Südkorea hatten das Treffen gefordert. Pjöngjang hat nach eigenen Angaben eine ballistische Boden-Boden-Mittelstreckenrakete vom Typ Pukgukson-2 getestet. Der Test sei "erfolgreich" verlaufen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA.
Die amtierende ukrainische Ratspräsidentschaft bestätigte, dass das Treffen des UN-Sicherheitsrates am Montag stattfinden werde. Das Gremium werde voraussichtlich um 17.00 Uhr Ortszeit zusammenkommen (23.00 Uhr MEZ).
Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un sprach KCNA zufolge von großer "Zufriedenheit über den Besitz eines weiteren starken Mittels zur nuklearen Attacke, das zu der gewaltigen Macht des Landes beiträgt". Die Agentur veröffentlichte Fotos vom Abschuss und von Kim, wie er den Test lächelnd im Kommandostand verfolgte.
Experte: Größere Bedrohung als zuvor
Die Mittelstreckenrakete wurde nach Angaben der südkoreanischen Regierung am Sonntagmorgen von einem Stützpunkt im Westen des Landes ins Japanische Meer abgefeuert. Die Rakete flog etwa 500 Kilometer weit und fiel dann ins Meer, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Südkoreas Hauptstadt Seoul sagte.
Der Sicherheitsexperte Yun Duk Min glaubt, dass mit der Rakete die Bedrohung durch Nordkorea gestiegen ist. Er beruft sich auf Angaben Pjöngjangs, denen zufolge die Rakete mit Festbrennstoff angetrieben wird. Die Rakete könne somit deutlich schneller betankt werden als mit herkömmlichem, flüssigen Brennstoff. Dadurch werde die Vorwarnzeit stark verkürzt.
Es war der erste Abschuss einer nordkoreanischen Rakete seit dem Amtsantritt von Donald Trump. Der US-Präsident, Japans Regierungschef Shinzō Abe und Südkoreas amtierender Präsident Hwang Kyo-ahn verurteilten den Raketentest scharf. Abe nannte den Raketentest "vollkommen unerträglich". Trump sagte Japan erneut die uneingeschränkte Unterstützung der USA zu. "Die Vereinigten Staaten von Amerika stehen hinter Japan, ihrem großen Verbündeten, zu hundert Prozent", sagte Trump.