Peter Häberle zu Plagiatsaffäre:Doktorvater revidiert Urteil über Guttenberg

Guttenbergs Doktorvater Peter Häberle äußert sich zur Plagiatsaffäre und geht mit seinem ehemaligen Doktoranden hart ins Gericht. Die Mängel in Guttenbergs Dissertation bezeichnete er als "schwerwiegend und nicht akzeptabel". Die Erklärung des Jura-Professors im Wortlaut.

Peter Häberle ist emeritierter Professor für Staatsrecht an der Universität Bayreuth . Mit einer am Montag verbreiteten Stellungnahme erklärt sich der Doktorvater Karl-Theodor zu Guttenbergs zum Plagiatsfall.

Gerät immer weiter in Bedrängnis: Karl-Theodor zu Guttenberg. (Foto: dapd)

Die Erklärung des Jura-Professors Peter Häberle im Wortlaut:

"Mit sehr großem Bedauern habe ich zur Kenntnis nehmen müssen, dass die Umstände der von mir betreuten Promotion von Herrn K.-T. zu Guttenberg den Ruf der Universität Bayreuth in der öffentlichen Diskussion in Misskredit zu bringen geeignet sind. Die in der Promotionsschrift von Herrn zu Guttenberg entdeckten, mir unvorstellbaren Mängel sind schwerwiegend und nicht akzeptabel. Sie widersprechen dem, was ich als gute wissenschaftliche Praxis seit Jahrzehnten vorzuleben und auch gegenüber meinen Doktoranden zu vermitteln bemüht war.

Die Aberkennung des Doktortitels war die notwendige Folge. In meiner ersten spontanen und letztlich zu vorschnellen Reaktion konnte ich - ohne Detailkenntnis der konkreten Vorwürfe - das Ausmaß nicht absehen. Im Blick auf die Originalität der Fragestellung und die Intensität der inhaltlichen Ausarbeitung hielt ich jede Form eines Vorwurfs für ausgeschlossen - zumal Herr zu Guttenberg stets zu meinen besten Seminarstudenten gehörte. Ich habe den Werdegang seiner Arbeit, wie bei all meinen Doktoranden ohne jede äußere Beeinflussung nach besten Kräften betreut. Ich werde auch weiterhin als Wissenschaftler alles mir Mögliche zur erforderlichen Aufklärung der Umstände durch die Gremien der Universität beitragen."

© SZ vom 01.03.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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