Der frühere peruanische Präsident Alejandro Toledo ist wegen Korruption und Geldwäsche zu 20 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Das Gericht befand Toledo am Montag für schuldig, während seiner Amtszeit von 2001 bis 2006 Bestechungsgeld in Höhe von 35 Millionen Dollar vom brasilianischen Baukonzern Odebrecht angenommen zu haben. Im Gegenzug soll er dem Unternehmen den Zuschlag für den Bau einer Straße zwischen der Südküste Perus und dem Amazonasgebiet im Westen Brasiliens gegeben haben. Damit habe der heute 78-Jährige dem Staat finanziellen Schaden zugefügt.
Toledo hatte sich im vergangenen Jahr den Behörden in den USA gestellt und war nach Peru ausgeliefert worden. Toledo war von 2001 bis 2006 Präsident des lateinamerikanischen Landes.
Das Unternehmen Odebrecht, heute unter dem Namen Novonor bekannt, steht neben dem halbstaatlichen Ölkonzern Petrobras im Zentrum des bislang größten Korruptionsskandal Lateinamerikas. Nach Schätzungen der US-Justiz zahlte der einst von einem Nachkommen deutscher Auswanderer gegründete Konzern in zwölf Ländern etwa 785 Millionen US-Dollar an Schmiergeld. Oft waren Bauprojekte am Ende teurer als geplant. So kostete das Teilstück der Interoceanica in Peru statt der geplanten 850 Millionen schließlich 2,1 Milliarden US-Dollar.
Toledos Verurteilung ist die erste hochrangige in Peru im Zusammenhang mit einer brasilianischen Korruptionsaffäre.