Einwanderung:USA wollen Hunderte Soldaten an Grenze zu Mexiko stationieren

US-Nationalgarde patroulliert an der Grenze zu Mexiko

Ein Soldat der US-Nationalgarde (Archivbild) in Nogales, Arizona, an der Grenze zwischen den USA und Mexiko.

(Foto: REUTERS)
  • Das US-Verteidigungsministerium schickt voraussichtlich mehrere Hundert US-Soldaten an die Grenze zu Mexiko.
  • Die Truppen sollen insbesondere logistische Aufgaben übernehmen, sagte ein US-Vertreter.
  • Das Vorgehen ist eine Reaktion auf einen Flüchtlingstreck, der sich vergangene Woche aus dem honduranischen San Pedro Sula auf den Weg in Richtung USA gemacht hatte.

Das US-Verteidigungsministerium will nach Angaben eines US-Regierungsmitarbeiters "mehrere Hundert" Soldaten an die Grenze zu Mexiko schicken. Im Gespräch seien bis zu 800 Militärkräfte. Verteidigungsminister James Mattis werde voraussichtlich eine Anordnung dazu unterzeichnen, um den Grenzschutz zu unterstützen, berichten Nachrichtenagenturen.

Die Truppen sollen insbesondere logistische Aufgaben übernehmen, bestätigte ein US-Vertreter, etwa durch den Bau von Zäunen oder auch medizinische Hilfe. Seit April sind an der Grenze bereits rund 2000 Nationalgardisten stationiert, um den Grenzschutz zu unterstützen.

Das Vorgehen der US-Regierung ist eine Reaktion auf einen Flüchtlingstreck, der sich vergangene Woche aus dem honduranischen San Pedro Sula auf den Weg in Richtung USA gemacht hatte. Anfangs sollen es etwa 160 Menschen gewesen sein, unterwegs aber ist der Zug auf mehrere tausend Menschen angewachsen. Trump hatte zuvor bei Twitter angekündigt, er setze wegen eines "nationalen Notstands" an der Südgrenze der USA das Militär ein.

Trump: "Viele Kriminelle" unter den Flüchtlingen

Dem US-Präsidenten zufolge befänden sich "viele Kriminelle" unter den Flüchtlingen aus Honduras, die sich der Grenze zwischen Guatemala und Mexiko nähern. Ärzte, Hilfskräfte und Journalisten, die die Karawane begleiteten, zeichneten jedoch ein anderes Bild der Lage. Demnach handelte es sich keineswegs um einen "Überfall" auf die USA, wie Trump behauptet, sondern eher um eine sich im Schritttempo fortbewegende humanitäre Katastrophe

Die Massenflucht bringt die Regierungen von Honduras, Guatemala und El Salvador in eine schwierige Lage, weil die US-Regierung eine ungeordnete Einwanderung auf jeden Fall verhindern will. Trump hatte zu Beginn der Woche bereits angekündigt, Guatemala, Honduras und El Salvador die Wirtschaftshilfe zu streichen, weil die Staaten nicht genug gegen den Zug einer Migranten-Karawane Richtung USA getan hätten. Auf Twitter schrieb er am Montag, die Regierungen der drei mittelamerikanischen Länder seinen nicht fähig gewesen, "den Job zu machen, Leute aufzuhalten, ihr Land zu verlassen und illegal in die Vereinigten Staaten zu kommen. Wir werden nun damit beginnen, die massive Auslandshilfe zu streichen oder erheblich zu reduzieren, die sie regelmäßig bekommen."

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