Süddeutsche Zeitung

Dresden:Tausende protestieren gegen Höcke und Pegida

Der Thüringer AfD-Chef hatte zur 200. Pegida-Kundgebung seit Gründung der rechten Bewegung sein Kommen zugesagt. Doch es formierte sich lautstarker Widerstand.

Aus Protest gegen die islamfeindliche und rassistische Pegida-Bewegung und den Thüringer AfD-Chef Björn Höcke haben sich am Montagabend mehrere Tausend Menschen in Dresden versammelt. Nach Angaben der Organisatoren von "Demokratie braucht Rückgrat" waren ihrem Aufruf etwa 2500 Menschen gefolgt, wie der MDR berichtet.

Auch auf Seite der Pegida-Anhänger gab es auf der Jubiläumsveranstaltung im Vergleich zu vorangegangenen Montagen mehr Zuspruch und ebenfalls mehrere Tausend Teilnehmer. Höcke hat zur 200. Pegida-Kundgebung seit Gründung der Bewegung sein Kommen zugesagt.

In seiner Rede ging er ausführlich auf die Vorgänge rund um die Ministerpräsidentenwahl in Thüringen ein. Die Demokratie und die Volkssouveränität seien in Thüringen ausgehebelt worden, sagte Höcke. Das dürfe man nicht zulassen. Nach 30 Minuten, und dem anhaltend lauten Gegenprotest, beendete Höcke seine Rede.

Während Initiativen wie das Bündnis "Dresden Nazifrei" regelmäßig gegen Pegida und ihren Frontmann Lutz Bachmann demonstrieren, hatten erstmals auch die Dresdner Kreisverbände von CDU und FDP zu einer Gegendemonstration aufgerufen. Unterstützt wurde der Protest unter anderem vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden, der Katholischen Kirche sowie der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen. Die Gegendemonstranten befanden sich in Sicht- und Hörweite der Pegida-Versammlung.

Höcke, der auch Parteivorsitzender in Thüringen ist, hat immer wieder deutlich gemacht, dass er die ausländerfeindliche Pegida-Bewegung schätzt. 2016 sagte er in einer Parteitagsrede: "Ohne sie wäre die AfD nicht, wo sie ist. Ich sage danke."

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