Der Mitarbeiter des sächsischen Landeskriminalamts, der am Rande einer Pegida-Demonstration Journalisten angepöbelt hatte, verlässt den Polizeidienst. Nach Angaben der sächsischen Polizei wird er ab dem 3. September "eine andere, adäquate Tätigkeit außerhalb der Polizei Sachsen wahrnehmen". Zuvor hatte es ein Gespräch mit ihm und seinem Anwalt im Landeskriminalamt gegeben.
Bei einem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am 6. August in Dresden hatte er sich massiv bei einem Kameramann beschwert, der aus seiner Sicht widerrechtlich sein Gesicht gefilmt habe. An der Demonstration hatte der Mann während seines Urlaubs teilgenommen. Er war im Dezernat für Wirtschaftskriminalität tätig. Nach Medienberichten soll er Zugriff auf das zentrale Ausländerregister gehabt haben. Interne Überprüfungen sollen mögliche Kontakte des Mannes in die rechte Szene ausleuchten.
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Aus der Beschwerde des Mannes und einer Anzeige durch eine andere Person ergab sich ein Polizeieinsatz, bei dem das ZDF-Team, darunter der Reporter Ginzel, nach eigenen Angaben etwa 45 Minuten lang festgehalten und an seiner Arbeit gehindert wurde. Daraufhin war eine bundesweite Debatte über die Pressefreiheit entbrannt.
Der Dresdner Polizeipräsident Horst Ketzschmar entschuldigte sich einige Tage nach dem Vorfall bei Vertretern des ZDF. "Ich bedaure diesen Umstand als Polizeiführung außerordentlich und habe zugesichert, dass wir dieses in der Polizei aufarbeiten werden - auch um daraus zu lernen", sagte Kretzschmar nach einem Gespräch mit den Journalisten.