Paul Manafort:Schwere Korruptionsvorwürfe gegen Trumps Wahlkampfmanager

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Paul Manafort ist seit Juni Wahlkampfmanager von Donald Trump. Er folgte auf Corey Lewandowski, den Trump entlassen hatte. (Foto: dpa)
  • Paul Manafort, Wahlkampfmanager von Donald Trump, ist zum Ziel von ukrainischen Antikorruptionsermittlern geworden.
  • Sein Name taucht Recherchen der New York Times zufolge in einer Liste mit schwarzen Konten des Ex-Präsidenten Viktor Janukowitsch auf.
  • Manaforts Anwalt weist die Vorwürfe zurück, er selbst hat sich bislang nicht dazu geäußert.

In einer Liste mit schwarzen Konten der prorussischen Partei des ukrainischen Ex-Präsidenten Viktor Janukowitsch taucht 22 Mal der Name "Paul Manafort" auf. Manafort ist Wahlkampfmanager des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. Die New York Times berichtet unter Berufung auf die ukrainische Antikorruptionsbehörde, dass zwischen 2007 und 2012 insgesamt 12,7 Millionen US-Dollar (rund 11,4 Millionen Euro) für ihn vorgesehen gewesen seien.

Manaforts Name sei auf handgeschriebenen Kontozetteln notiert. Noch ist allerdings unklar, ob er das Geld tatsächlich erhalten hat und wofür die Zahlungen geleistet wurden. Ukrainische Antikorruptionsbeamte ermitteln nun in dem Fall. Trumps Wahlkampfmanager hat auf die Fragen der New York Times bislang nicht reagiert. Sein Anwalt sagte, dass Manafort "keine derartigen Zahlungen" erhalten habe.

Der ehemalige Vize-Generalstaatsanwalt der Ukraine sagte, dass es "jedem vernünftigen Menschen" klar gewesen sein müsse, dass der Janukowitsch-Clan korrupt war. Manafort habe gewusst, was in der Ukraine los war. Dessen Anwalt wies diese Vorwürfe zurück: "Das sind Verdächtigungen, und sie sind wahrscheinlich stark politisch beeinflusst." Es sei schwierig, solche Anschuldigungen ernst zu nehmen, die ausschließlich dem Zweck dienten, Manaforts Ruf in den Schmutz zu ziehen. "Dafür gibt es keinerlei Beweise und wir bestreiten, dass es dafür jemals Beweise geben werde."

Trump: Sympathie für Putin und Hass auf die Medien

Für Trump sind die möglichen Verstrickungen seines Wahlkampfhelfers heikel: Seit Wochen ist seine offensichtliche Nähe zu Russland ein Thema im Wahlkampf. Als der republikanische Präsidentschaftskandidat kürzlich gefragt wurde, ob er als Präsident die Annexion der Krim anerkennen würde, sagte er: "Das werden wir uns anschauen." Die Menschen auf der Krim würden lieber zu Russland gehören als zur Ukraine. Nach einem Hackerangriff auf den Vorstand der Demokraten, hinter dem die Partei Russland vermutete, rief Trump Moskau dazu auf, nach verschwundenen E-Mails der Kandidatin Hillary Clinton zu suchen.

Clintons Wahlkampfmanager Robby Mook nutzte die Gelegenheit und reagierte auf den Bericht der New York Times: "Wir haben von weiteren beunruhigenden Verbindungen zwischen Trumps Team und Pro-Kreml-Elementen in der Ukraine erfahren", hieß es in einer Mitteilung. Trump müsse Beziehungen seiner Mitarbeiter und Berater zu Russland offenlegen.

Erst am Sonntag hatte sich Trump über die angeblich voreingenommene Berichterstattung der US-Medien beklagt. "Wenn die widerlichen und korrupten Medien ehrlich über mich berichteten und meinen Worten nicht eine falsche Bedeutung zuschrieben, würde ich Hillary um 20 Prozentpunkte schlagen", twitterte er, und ließ etliche weitere Tweets folgen, in denen er über Journalisten herzog. Die jüngste Recherche der New York Times wird wohl weitere Trump-Tiraden nach sich ziehen.

© SZ.de/sih/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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