Patzer der Republikaner:"Ann fährt ein paar Cadillacs"

Mit diesem Satz knüpft Mitt Romney an die bisherigen Patzer der republikanischen Präsidentschaftskandidaten an, die sich in schöner Regelmäßigkeit zur Lachnummer machen. Die größten Pannen und Ausrutscher der konservativen Kandidaten zeigen, warum sich Obama gute Chancen auf seine Wiederwahl ausrechnen kann. Ein Überblick in Bildern.

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Mitt Romney, Ann Romney

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"Ann fährt ein paar Cadillacs." Mit diesem Satz knüpft Mitt Romney an die bisherigen Patzer der republikanischen Präsidentschaftskandidaten an, die sich in schöner Regelmäßigkeit zur Lachnummer machen. Die größten Pannen und Ausrutscher der konservativen Kandidaten zeigen, warum sich Obama gute Chancen auf seine Wiederwahl ausrechnen kann. Ein Überblick in Bildern.

Mitt Romney - "Ann fährt ein paar Cadillacs"

Während des Vorwahlkampfs leistete Mitt Romney sich einige grobe Schnitzer: Bei einer Rede im Detroit Economic Club ließ der Multimillionär durchblicken, dass er einen Mustang und einen Chevy fahre, seine Ehefrau Ann gar "ein paar Cadillacs". Sein Image als abgehobener Superreicher wird er so jedenfalls nicht los.

Mitt Romney

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"Ich entlasse gerne Leute"

Das war allerdings nicht der einzige Patzer. In einem Interview sagte er: "Um die Armen mache ich mir keine Sorgen." Für seine Gegener war diese Aussage ein weiterer Beweis dafür, dass der Multimillionär Romney ein abgehobener Elitist ist. Er gilt wegen seiner früheren Tätigkeit als Unternehmensberater und wegen seines enormen Vermögens als angreifbar.

Dazu passte auch eine andere Aussage Romneys: "Ich mag die Möglichkeit, Leute entlassen zu können", sagte er. Er meinte damit zwar, dass er gerne die Versicherung wechselt, wenn deren Leistung nicht stimmt. Doch der ehemalige Gouverneur von Massachusetts hätte sich darüber im Klaren sein müssen, dass die Äusserung im Zuge der Diskussionen um seine früheren Geschäftspraktiken bei der Investment-Firma Bain Capital hohe Wellen schlagen würde.

Mitt Romney

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"... und ja, das ist auch mein Vorname"

Bei einer TV-Debatte stellte sich der ehemalige Gouverneur von Massachusetts etwas holprig vor: "Ich bin Mitt Romney und ja, das ist auch mein Vorname." Der Kandidat, der mit vollem Namen Willard Mitt Romney heißt, wollte damit auf einen Witz des Moderators reagieren - das ging aber völlig daneben.

Mitt Romney

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Der "Flip-Flopper"

Mitt Romney, der schon 2008 als Präsidentschaftskandidat angetreten war, wird vor allem wegen seiner früheren liberalen Positionen als "Flip-Flopper", also als Wendehals, verspottet.

Als Gouverneur hatte Romney eine Gesundheitsreform auf den Weg gebracht, die der von Obama in Teilen sehr ähnlich ist. Diese lehnt er mittlerweile genauso ab wie seine Mitbewerber. Außerdem vertrat Romney in seinem Gouverneurswahlkampf 1994 und 2002 noch das Recht auf Abtreibung - heute ist er strikt dagegen.

CNN Republican Presidential Debate in DC

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Rick Perry - Oops

Der texanische Gouverneur Rick Perry (links im Bild) konnte bei einer TV-Debatte Anfang November 2011 nicht die drei Ministerien nennen, die er nach seinem Einzug ins Weiße Haus abschaffen wolle. Nummer eins und zwei fielen ihm noch ein, dann war es vorbei: "Was war noch mal das dritte?", fragte er. Nach einem weiteren Antwortversuch und viel Gestammel kam dann 53 Sekunden lang nichts, bis er schließlich eingestehen musste: "Ich kann das dritte nicht benennen. Sorry. Oops."

Rick Perry

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Ein Satz, zwei Fehler

Nach seinem Oops-Moment setzte Rick Perry noch einen drauf, als er es schaffte, in einem Satz gleich zwei Fehler unterzubringen. Bei einem College-Auftritt in New Hampshire bat er alle Studenten, die "am 12. November 2012 21 Jahre alt" seien, um ihre Stimme. Perry wusste offenbar nicht, dass man in den USA bereits seit 1971 ab 18 Jahren wählen darf und die Präsidentschaftswahl nicht am 12., sondern am 6. November 2012 stattfinden wird.

Einst Hoffnung des rechten Flügels der Republikaner, war Rick Perry schnell chancenlos aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur ausgeschieden.

Republican Presidential Hopeful Newt Gingrich Holds Town Hall On Staten Island

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Newt Gingrich - "Nehmt erst einmal ein Bad"

Newt Gingrich könnte noch an seinem Ton arbeiten. Auf einer Veranstaltung konservativer christlicher Gruppen in Iowa beleidigte der Ex-Sprecher des Repräsentantenhauses die Occupy-Bewegung und empfahl: "Nehmt erst einmal ein Bad und sucht euch dann einen anständigen Job."

GOP Presidential Hopeful Newt Gingrich Holds Town Hall In Southern Florida

Quelle: AFP

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Doppelmoral

Auch in der Vergangenheit stolperte der 68-Jährige schon einmal über die eigenen Moralansprüche. Während der Lewinsky-Affäre war Newt Gingrich eine treibende Kraft im Amtsenthebungsverfahren gegen den damaligen US-Präsidenten Bill Clinton. Gingrich musste jedoch später selbst wegen einer außerehelichen Beziehung von seinen politischen Ämtern zurücktreten.

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Kritisieren und kassieren

Querkopf Gingrich hat zu jedem Thema eine Meinung. Seine öffentliche Kritik an dem angeschlagenen Hypothekenfinanzierer Freddie Mac überraschte zunächst niemanden. Gingrich kam jedoch in die Bredouille, als jüngst enthüllt wurde, dass er über mehrere Jahre insgesamt 1,8 Millionen Dollar Beratungshonorar von Freddie Mac kassiert hat.

Michele Bachmann

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Michele Bachmann - "Ein natürliches Nebenprodukt"

Michele Bachmann lehnt als erbitterte Gegnerin der Politik von Präsident Obamas nicht nur gleichgeschlechtliche Partnerschaften, Abtreibung und die Gesundheitsreform ab. Die ehemalige Kandidatin der ultrakonservativen Tea-Party-Bewegung zweifelt auch den Klimawandel an, denn schließlich sei Kohlendioxid "ein natürliches Nebenprodukt". Warnungen vor dem Klimawandel seien "Voodoo" und "Nonsens".

Michele Bachmann

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Ein Zeichen Gottes

Als Darling der christlichen Rechten schwört Michele Bachmann auf einen guten Draht nach oben: Auf Wahlkampfveranstaltungen bezeichnete sie den Wirbelsturm Irene, der Ende August über die amerikanische Ostküste hinwegfegte, als ein Zeichen Gottes für die Verantwortlichen in Washington. Später sagte Bachmann, ihre Aussage sei bloß ein Witz gewesen.

U.S. Rep. Bachmann addresses her hometown crowd the day before the official announcement of her entering the 2012 presidential race, in Waterloo, Iowa

Quelle: REUTERS

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Keine Botschaft in Iran

Ihren bislang letzten Schnitzer leistete sich Michele Bachmann bei einem Wahlkampfauftritt in Iowa. Im Zusammenhang mit dem Angriff iranischer Studenten auf die britische Botschaft in Teheran sagte Bachmann, wenn sie Präsidentin wäre, gäbe es keine US-Botschaft in Iran. Das Problem daran: Schon 1980 haben die USA alle diplomatischen Beziehungen zu Iran beendet.

Ihre Patzer haben Bachmann offenbar tatsächlich geschadet. Nach einer herben Niederlage bei den Vorwahlen in Iowa hat sie sich aus dem Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur verabschiedet.

Herman Cain

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Herman Cain - "Du willst doch einen Job, oder"?

Bereits Anfang Dezember 2011 ist Herman Cain aus dem Wahlkampf ausgestiegen. Die Häufung von Pannen und ein fragwürdiges Privatleben haben Cain letztlich die Kandidatur gekostet.

Zum ersten Mal wurde die Wahlkampagne von Herman Cain Anfang November 2011 erschüttert, als die Vorwürfe von vier Frauen an die Öffentlichkeit drangen, der ehemalige Pizzaketten-Betreiber habe sie in den 1990er Jahren sexuell belästigt. So soll der heute 65-Jährige einer Frau bei einem Vorstellungsgespräch unter den Rock gegriffen haben. Als sie sich dagegen wehrte, soll er entgegnet haben: "Du willst doch einen Job, oder"? Nach Bekanntwerden der Vorwürfe gingen die Beliebtheitswerte des Kolumnisten und Radiomoderators zurück.

Herman Cain opens Georgia campaign headquarters

Quelle: dpa

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Nur eine freundschaftliche Beziehung

Herman Cain gilt als äußerst konservativ und ist seit 43 Jahren mit seiner Frau Gloria (s. Bild) verheiratet. Dies hielt ihn angeblich nicht davon ab, 13 Jahre lang eine Affäre mit einer Geschäftsfrau aus Atlanta zu führen. Ginger White gibt an, dass sie von Cain in Luxushotels mitgenommen wurde und ihn in Städten traf, in denen er Reden gehalten habe. Der zweifache Familienvater streitet die Affäre ab -  er kenne White zwar, habe jedoch nur eine freundschaftliche Beziehung zu ihr unterhalten.

Herman Cain

Quelle: AP

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"Äh, Libyen..."

Außerdem hat Herman Cain offenbar Probleme mit der amerikanischen Außenpolitik. Bei einem - auf Video aufgezeichneten - Interview mit einer US-Tageszeitung hatte Cain auf die Frage, ob er die Libyen-Politik von Präsident Barack Obama befürworte, keine Antwort parat.

"Äh, Libyen...", stammelte er, um danach erst einmal zu schweigen. Dann die Gegenfrage: "Präsident Obama hat den Aufstand unterstützt. Das ist doch so? Ich will mich nur versichern, dass wir über dasselbe sprechen, bevor ich sage, ob ich zustimme oder nicht." Der sichtlich nervöse Republikaner versuchte sich mit Angriffen auf den Präsidenten zu retten. Er lehne Obamas Politik ab, sagte Cain, um danach aber wieder ins Stottern zu kommen. Trotz Nachfrage blieben seine Antworten unklar.

© sueddeutsche.de/rai/mikö
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