Parteitag:Wissler und Schirdewan neue Linken-Doppelspitze

Bundesparteitag Die Linke

Janine Wissler und Martin Schirdewan nach der Wahl als Parteivorsitzende auf der Bühne beim Bundesparteitag der Linken in der Messe Erfurt.

(Foto: dpa)

Janine Wissler wird auf dem Parteitag in Erfurt als Vorsitzende bestätigt, zum Co-Chef wird der Europaabgeordnete Martin Schirdewan gewählt.

Janine Wissler und Martin Schirdewan führen künftig als gemeinsame Vorsitzende die Linkspartei. Schirdewan wurde am späten Nachmittag als Parteichef neben der bereits amtierenden Vorsitzenden Wissler an die Spitze der Linken gewählt. Der 46 Jahre alte Europapolitiker aus Berlin setzte sich auf dem Bundesparteitag in Erfurt mit absoluter Mehrheit der Stimmen gegen mehrere Mitbewerber durch.

Zuvor war die 41-Jährige Janine Wissler wieder gewählt worden. Sie war wegen einer Reihe von Wahlschlappen und interparteilicher Querelen umstritten, konnte sich aber im ersten Wahlgang gegen zwei Mitbewerberinnen für den für Frauen vorgesehenen Platz in der Doppelspitze der Linkspartei durch. Sie erhielt rund 57,5 Prozent der Stimmen.

Mit einer kämpferischen Rede zu Parteitagsbeginn, in der sie Fehler einräumte und für einer Erneuerung der Partei warb, konnte sie offenbar viele Delegierte überzeugen. Die aus Hessen stammende Wissler steht erst seit Februar 2021 an der Spitze der Linken. Ihre Co-Vorsitzende Susanne Hennig-Wellsow war im April entnervt zurückgetreten.

Die neue Spitze soll nun nicht nur die persönlichen Streitigkeiten schlichten, sondern auch die Richtung der Partei klären. Knackpunkt ist unter anderem die Haltung zu Russland und der Nato. Die Linke versteht sich weitgehend einmütig als Friedenspartei, die für Abrüstung eintritt. Meinungsverschiedenheiten gibt es über die Mitverantwortung der Nato für den Ukraine-Krieg. Dem Parteitag lag dazu ein Leitantrag vor.

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