Parteitag der Grünen:"Warum müssen wir es uns immer so schwer machen?"

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"Außen Minister, innen grün", lautete 2002 der Wahlslogan von Joschka Fischer. Der frühere Parteivorsitzende der Grünen und ehemalige Bundesaußenminister hat auf Parteitagen auch schon überraschende Niederlagen verkraften müssen. (Foto: dpa-SZ/DPA-SZ)

Joschka Fischer, Claudia Roth, Fritz Kuhn - prominente grüne Führungsleute haben auf Parteitagen überraschende Niederlagen erlitten. Kommen Annalena Baerbock und Robert Habeck ohne Schrammen durch?

Von Nico Fried, Berlin

Joschka Fischer stand am Grab von Otto dem Großen, als plötzlich seiner Ambition, Bundesaußenminister zu werden, ein jähes Ende drohte. Nach stundenlangen Debatten auf dem Parteitag der Grünen in Magdeburg spazierte Fischer im März 1998 in den nahegelegenen Dom, um dem ersten Kaiser des Heiligen Römischen Reiches einen Besuch abzustatten. Dort erreichte ihn die Nachricht, dass die Delegierten in seiner Abwesenheit mit einer Stimme Mehrheit gegen jede Art von Auslandseinsatz der Bundeswehr votiert hatten. Ein mühsam verhandelter Kompromissvorschlag der gesamten Führungsspitze war damit völlig überraschend gescheitert - und die Regierungsfähigkeit der Grünen massiv in Frage gestellt, zumal der Parteitag damals auch dem Vorschlag folgte, den Preis fürs Benzin auf fünf Mark zu erhöhen.

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