Parteien - Wiesbaden:Nach Thüringen-Krise: Viele Mitglieder kehren FDP den Rücken

Deutschland
Thomas Kemmerich (FDP) kommt aus der Sitzung des Ältestenrates des Thüringer Landtags. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa (Foto: dpa)

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Nach dem Politik-Debakel in Thüringen hat auch der FDP-Landesverband in Hessen Mitglieder verloren. 54 Menschen seien seit der von der AfD unterstützten Wahl des FDP-Kandidaten Thomas Kemmerich zum thüringischen Ministerpräsidenten aus der Partei ausgetreten, sagte FDP-Sprecherin Stefanie Heil der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden.

Heil erklärte: "Das ist eine starke Bewegung, die wir so normalerweise nicht haben." Zum Vergleich: In den zwei Wochen vor der Thüringen-Wahl, vom 20. Januar bis zum 4. Februar, hätten nur elf Menschen ihr Parteibuch abgegeben und 30 seien wiederum beigetreten. Die FDP in Hessen hat derzeit insgesamt 6383 Mitglieder.

In den zurückliegenden zwei Wochen seien 37 Menschen der Partei beigetreten, sagte Heil. Dieser Mitgliedergewinn könne ebenfalls mit den politischen Entwicklungen in Thüringen zu tun haben. Manche haben sich laut Heil möglicherweise angesichts der "vehementen Proteste" nach der Wahl von Kemmerich mit den Liberalen solidarisieren und eine "klassische demokratische Partei" stärken wollen. Die Mitgliederbewegung komme nun aber wohl "wieder zur Ruhe".

Für die Krise in Thüringen mit bundesweiten Auswirkungen sorgte vor zwei Wochen die Wahl Kemmerichs mit Stimmen von AfD, CDU und FDP. Nach großer Empörung weit über Thüringen hinaus trat Kemmerich zurück. Er ist nur noch geschäftsführend im Amt.

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