Pollença/Simmern (dpa/lrs) - Rhein-Hunsrück-Landrat Marlon Bröhr (CDU) hat sich mit seiner Niederlage im parteiinternen Duell gegen den rheinland-pfälzischen CDU-Fraktionschef Christian Baldauf vor einigen Monaten arrangiert. Sein Amt als Landrat bereite ihm viel Freude, sagt Bröhr der Deutschen Presse-Agentur im Urlaub im mallorquinischen Pollença. Seinen herausfordernden Job mache er gerne weiter. Einen Neustart als Zahnarzt schloss der promovierte Zahnmediziner aus: "Das will ich Patienten nicht zumuten. Es geht um Feinmotorik in einem ganz kleinen Arbeitsfeld, das müsste ich erst wieder üben."
Zugleich unterstütze er Baldauf (52) im "Team Hunsrück". Dieser habe für den Wahlkampf zahlreiche Regionalteams gebildet. Bröhr ergänzt, er sei "voller Hoffnung und guten Glaubens", dass die CDU nach der Landtagswahl am 14. März 2021 nach drei Jahrzehnten Opposition endlich wieder in die Regierung gelange. Schwarz-Grün wäre seine Wunschkoalition, "weil die gesellschaftlichen Linien im Moment so verlaufen", erläutert der 46-Jährige auf Mallorca.
Ist Bröhr noch enttäuscht wegen seiner Wahlniederlage im November? Nein, versichert der Landrat, der als beliebt und unkonventionell gilt und vor der damaligen Abstimmung betont hat: "Ich bin nicht der Top-down-Kandidat aus Mainz, sondern ich bin der Bottom-up-Kandidat aus der Provinz." Heute betont Bröhr: "Demokratie funktioniert nur, wenn Ideen im freundlichen Wettstreit stehen." Mit seiner Kandidatur habe er dafür gesorgt, dass es im November "überhaupt eine Auswahl gegeben hat". Eine landesweite Machtbasis habe er sich als Seiteneinsteiger in die Kommunalpolitik nie aufgebaut: "In meiner Vita ist es dazu nicht gekommen." Nun helfe er gerne der CDU, wenn er gebraucht werde. "Ich spiele mich aber nicht in den Vordergrund."