Parteien - Schwerin:Nordost-Grüne wollen 2021 zurück in den Schweriner Landtag

Deutschland
Ulrike Berger von Bündnis 90/Die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern. Foto: Jens Büttner/zb/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Schwerin (dpa/mv) - Getragen von guten Umfragewerten, einer stärkeren Verankerung in den Kommunen und einem kräftigen Mitgliederplus blicken die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern optimistisch in das Wahljahr 2021. "Wir haben viel Vertrauen bei den Wählern aufgebaut", sagte die frühere Grünen-Landesvorsitzende Ulrike Berger am Mittwoch in Schwerin. Die Chance stehe somit gut, dass die Partei im nächsten Jahr in den Landtag zurückkehren und die Landespolitik wieder stärker beeinflussen könne. Die Lehre aus der verlorenen Wahl 2016 sei, bis zum letzten Tag um jede Wählerstimme zu kämpfen, sagte Berger.

Die 41-Jährige aus Greifswald ist eine von drei Bewerberinnen für den Spitzenplatz auf der Landesliste zur Landtagswahl, über die auf einem Parteitag am 31. Oktober und 1. November in Güstrow abgestimmt werden soll. Zudem kandidieren die zweite Ex-Parteichefin und Agrarexpertin Claudia Schulz und die bislang wenig bekannte Personalberaterin Anne Shepley.

Um Listenplatz zwei und damit die männliche Rolle in der bei den Grünen üblichen Doppelspitze auch bei Wahlen bewerben sich vier Kandidaten. Der prominenteste ist dabei der frühere Bundestagsabgeordnete Harald Terpe aus Rostock. Der 66-Jährige strebt nach seinem freiwilligen Ausscheiden aus dem Bundesparlament 2017 nun überraschend in die Landespolitik.

Seine Konkurrenten um den Spitzenplatz auf der Kandidatenliste der Grünen sind Mathias Engling aus Grevesmühlen, Uwe Flachsmeyer aus Rostock und Raphael Wardecki, der überraschend zum Bürgermeister Boltenhagens gewählt worden war. "Ich sehe mich als Praktiker und sehe, dass die Schweriner Politik sich immer weiter von den Menschen entfernt", beklagte der 29-jährige Kommunalpolitiker.

Alle Bewerber äußerten die Bereitschaft, in einer Koalition auch Regierungsverantwortung in Schwerin zu übernehmen, gaben aber zunächst keinem Bündnis den Vorzug. Wichtig sei, Ökologie und Klimaschutz mit Ökonomie und sozialem Ausgleich zu verbinden. "Wir wollen ins Parlament, um zu verändern", sagte Terpe, der wie die anderen Bewerber Kritik an der seit 2006 regierenden Koalition aus SPD und CDU übte. Ausgeschlossen sei jedoch die Zusammenarbeit mit der AfD. Wichtigstes Ziel bleibe zunächst aber, mit einer möglichst großen Mannschaft in den Landtag zu kommen, hieß es. Bislang haben 25 Frauen und Männer ihre Kandidatur für die Liste der Bündnisgrünen zur Landtagswahl erklärt.

Die Grünen im Nordosten zählen nach eigenen Angaben inzwischen 1030 Mitglieder und damit doppelt so viele wie zur Landtagswahl 2016, als die Partei knapp an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte.

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