Parteien - Saarbrücken:Meuthen ruft bei AfD Saar zu einer "klugen Wahl" auf

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Der abgesetzte AfD-Landeschef Josef Dörr. Foto: picture alliance / dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Saarbrücken (dpa/lrs) - Mit der Neuwahl des Landesvorstandes der AfD Saarland soll ein jahrelanger Machtkampf im zerstrittenen Landesverband beendet werden. "Ich hoffe, dass wir gemeinsam einen guten Neustart hinlegen, dass wir Gräben schließen", sagte der sächsische Landtagsabgeordnete Carsten Hütter von dem von der AfD-Bundesspitze vor gut einem halben Jahr eingesetzten Notvorstand zum Start des Landesparteitags am Samstag in Saarbrücken.

AfD-Parteichef Jörg Meuthen, der zum Parteitag angereist war, rief zu einer "klugen Wahl" auf. Es gebe in der Partei immer "einige wenige, die rücksichtslos immer wieder alles einreißen, was andere so mühsam aufzubauen versuchen". Dabei sprach er sich indirekt für den Kandidaten Christian Wirth aus, der für die AfD im Bundestag sitzt - und als Landesvorsitzender kandidieren will. "Der macht solchen Unfug nicht", sagte Meuthen.

Mit Spannung wird erwartet, ob der frühere Landeschef Josef Dörr (82) erneut antreten wird. Dörr hatte angekündigt, seine Entscheidung erst auf dem Parteitag bekanntzugeben. Der ehemalige Sonderschullehrer, der seit 2015 der AfD Saar vorstand, gilt als innerparteilich umstritten.

Zwei seiner Kritiker haben im Rennen um den Chefposten bereits ihre Kandidatur erklärt: Wirth und der ehemalige AfD-Landesgeschäftsführer Christoph Schaufert.

Der Landesvorstand war Ende März vom AfD-Bundesvorstand wegen "schwerwiegenden Verstößen gegen die Grundsätze oder Ordnung der Partei" abgesetzt worden. Unter anderem ging es um Manipulation bei der Aufnahme von Mitgliedern. Im Saarland zählt die Partei nach eigenen Angaben rund 480 Mitglieder.

Der vom Bundesvorstand eingesetzte Notvorstand hatte die Leitung des Landesverbandes übernommen. Dieser lud auch zum Parteitag ein - und hat auch die Punkte "Bericht und Aussprache zur Situation im Landesverband Saarland" und Satzungsänderungen auf die Tagesordnung gesetzt.

Die Neuwahl des Landesvorstands stand erst danach auf dem Programm. Unklar war, ob sie am Samstag oder erst am Sonntag über die Bühne gehen sollte. Der Parteitag ist auf zwei Tage terminiert.

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