Parteien:Kommunalwahlen in Hessen

Die rechtspopulistische AfD hat bei den Kommunalwahlen in Hessen auf Anhieb Erfolge erzielt.

Von Susanne Höll, Frankfurt

Die AfD hat bei den hessischen Kommunalwahlen in einigen Regionen aus dem Stand stattliche Ergebnisse erzielt. Größere und kleinere Gemeinden in Nord- und Südhessen, darunter auch Frankfurt, Kassel und Darmstadt meldeten zweistellige Resultate für die Rechtspopulisten. Wegen des langwierigen Auszählungsverfahrens sind endgültige Ergebnisse aus den meisten Kommunen aber erst an diesem Montag zu erwarten.

Zugleich mussten SPD, CDU und Grüne teilweise drastische Verluste hinnehmen. In Frankfurt etwa steht nun die schwarz-grüne Mehrheit im Römer vor dem Aus. Dort müssen jetzt neue Bündnisse geschlossen werden. In Kassel haben SPD und Grüne in der Stadtverordnetenversammlung keine Majorität mehr. Ob in Darmstadt weiterhin Grün-Schwarz regieren kann, war am späten Sonntagabend noch ungewiss. FDP und Linkspartei konnten in einigen Kommunen dagegen zulegen. Im südhessischen Büdingen kam die NPD auf gut 14 Prozent.

Hessische Politiker von SPD, CDU und Grünen zeigten sich besorgt über den Erfolg der AfD, der auf die Flüchtlingskrise, nicht aber kommunalpolitische Programme zurückzuführen sei. Eine Zusammenarbeit mit den Rechtspopulisten lehnten alle Parteien ab.

Bei der Landtagswahl 2011 hatten die Grünen nach der Atomkatastrophe von Fukushima ein Rekordergebnis von 18,3 Prozent erhalten, das sie auch ohne den AfD-Erfolg nicht hätten wiederholen können. Die CDU kam damals auf 33,7 Prozent, die SPD auf 31,5. Die FDP erzielte 3,9, die Linke 2,7 Prozent. Zur Wahl waren diesmal 4,7 Millionen Hessen und 360 000 nichtdeutsche EU-Staatsbürger aufgerufen. In Frankfurt gab es mit gut 37 Prozent eine sehr niedrige Wahlbeteiligung

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: