Parteien - Kiel:SPD-Landeschefin will im Bund weitere Akzente setzen

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Schleswig-Holsteins SPD-Landesvorsitzende Serpil Midyatli spricht bei einem Interview. Foto: Frank Molter/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Kiel (dpa/lno) - Die schleswig-holsteinische SPD-Landesvorsitzende Serpil Midyatli will im Bund verstärkt zur Schärfung des Profils ihrer Partei beitragen. Als Beispiele nannte sie im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur die Themen Flucht und Migration sowie die Kinder- und Familienpolitik. "Für diesen Bereich leite ich ja auch die Ausarbeitung unseres Programms zur Bundestagswahl", sagte Midyatli, die auch SPD-Bundesvize ist. Hier arbeite sie eng mit Bundesfamilienministerin Franziska Giffey zusammen.

Auf die Frage, ob sie ihre Zukunft dauerhaft in Schleswig-Holstein sehe, sagte Midyatli, sie sei Schleswig-Holsteinerin durch und durch. "Ich bin hier sehr glücklich", fügte die 45-Jährige hinzu. "Was die Zukunft bringt, kann ich nicht sagen."

In jüngster Zeit war die Spekulation aufgekommen, Midyatli könnte Nachfolgerin Giffeys als Bundesministerin werden, falls diese als Spitzenkandidatin für das Berliner Abgeordnetenhaus kandidiert und Regierende Bürgermeisterin wird. Midyatli hat einen guten Draht zur neuen SPD-Spitze. Sie hatte Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans im Rennen um den Parteivorsitz unterstützt und war von diesen für den Stellvertreterposten vorgeschlagen worden.

Midyatli betonte ihr Ziel, gemeinsam mit Giffey reale Fortschritte für Kinder und Familien durchzusetzen. "Eine Hauptaufgabe sehe ich darin, eine Kindergrundsicherung für alle Kinder zu erreichen", sagte sie. "Wir wollen nicht an Symptomen herumdoktern, sondern alle Geldleistungen zu einer Kindergrundsicherung bündeln." 1,4 Millionen Kinder in Deutschland lebten in Armut und damit viel zu viele.

Die Corona-Krise offenbare ein besonderes Problem. "Weil die Kinder jetzt von der Kita nach Hause geschickt werden, weil ihnen die Nase läuft, kommen die Mütter und Väter mit ihren Elternkindertagen nicht aus", sagte Midyatli. "Das stellt die Eltern vor unlösbare Probleme - teilweise lassen sie sich dann selbst krankschreiben, um ihre Kinder versorgen zu können." Darum habe sich die Landesregierung aus CDU, Grünen und FDP bisher nicht gekümmert. "Die Eltern brauchen hier schnelle Hilfe."

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