Parteien - Hannover:Geteiltes Echo auf Scholz-Nominierung in Niedersachsen

Deutschland
Stephan Weil (SPD), Ministerpräsident von Niedersachsen. Foto: Michael Kappeler/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Hannover/Bremen (dpa/lni) - Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat dem neu nominierten Kanzlerkandidaten seiner Partei, Olaf Scholz, die Unterstützung seines Landesverbandes zugesichert. "Olaf Scholz hat in vielen Ämtern gezeigt, dass er sehr gut regieren kann. Zu Recht trauen ihm viele Menschen in Deutschland die Nachfolge von Angela Merkel zu", sagte er am Montag in Hannover. Auch andere Sozialdemokraten begrüßten den Schritt. Die Niedersachsen-CDU schüttelte dagegen nur den Kopf.

"Als Bundesfinanzminister macht Olaf Scholz einen pragmatischen Job, aber an seiner irrlichternden SPD wird er schnell verzweifeln und vermutlich scheitern", sagte CDU-Landeschef und Wirtschaftsminister Bernd Althusmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Der Ruf nach Geschlossenheit bei der SPD hat ja berüchtigte Tradition und verhallt meist ungehört."

Es sei bezeichnend, dass die SPD-Vorsitzenden Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken gerade noch für ein Regierungsbündnis mit der Linkspartei geworben hätten und nun den eigentlichen Gegner eines solchen Linksbündnisses zum Kanzlerkandidaten ausriefen. Die Strategie, nach links zu Grünen und Linken zu blinken, in der Mitte aber eigentlich ebenso wählbar sein zu wollen, werde nicht aufgehen.

Landesparteichef Weil betonte dagegen, die SPD Niedersachsen werde Scholz nach Kräften dabei unterstützen, der nächste Bundeskanzler zu werden. "Gerade in unsicheren Zeiten wünschen sich die Menschen hohe Kompetenz und Zuverlässigkeit an der Spitze unseres Staates. Dafür steht Olaf Scholz, ihm können die Bürgerinnen und Bürger vertrauen", sagte Weil weiter.

Bremens Regierungschef Andreas Bovenschulte (SPD) sprach in einer Mitteilung auf dem Kurznachrichtendienst Twitter von einer richtigen Entscheidung. "Olaf Scholz ist ein "progressiver Pragmatiker", der zeigt, wie man auch in schwierigen Zeiten gute und gerechte Politik für die Menschen und unser Land macht. Höchste Zeit, dass mal wieder ein Hanseat Kanzler wird."

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) forderte seine Partei auf, Scholz geschlossen im Bundestagswahlkampf 2021 zu unterstützen und sich nicht mit einem Platz hinter den Grünen zufrieden zu geben. "Dabei unterstütze ich ausdrücklich seine Aussage, bei der Bundestagswahl nicht auf Platz zu setzen, sondern auf Sieg", sagte er der Tageszeitung "Die Welt".

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