Parteien - Gera:Tiefensee führt SPD in Landtagswahlkampf: Kandidaten gewählt

Gera (dpa/th) - Thüringens Sozialdemokraten ziehen mit ihrem Parteivorsitzenden und Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee an der Spitze in den den Landtagswahlkampf. Der 64-Jährige erhielt am Samstag auf einer SPD-Delegiertenkonferenz in Gera 157 Ja-Stimmen, 20 Delegierte stimmten gegen ihn, neun enthielten sich. Eine Stimme war ungültig. Damit bestätigten die Delegierten die Nominierung Tiefensees vom Parteitag im November.

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Gera (dpa/th) - Thüringens Sozialdemokraten ziehen mit ihrem Parteivorsitzenden und Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee an der Spitze in den den Landtagswahlkampf. Der 64-Jährige erhielt am Samstag auf einer SPD-Delegiertenkonferenz in Gera 157 Ja-Stimmen, 20 Delegierte stimmten gegen ihn, neun enthielten sich. Eine Stimme war ungültig. Damit bestätigten die Delegierten die Nominierung Tiefensees vom Parteitag im November.

Tiefensee zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden. Eine Zustimmung von rund 84 Prozent sei gut für jemanden, der eine nicht unumstrittene Liste zu verantworten habe, sagte er. Bei seiner Wiederwahl zum Landesvorsitzenden und der per Akklamation damit verbundenen Nominierung hatte er im November 89,5 Prozent der Stimmen erhalten.

Finanzministerin Heike Taubert behauptete Listenplatz 2. Für sie votierten 136 Delegierte, 32 sprachen sich gegen sie aus, es gab 16 Enthaltungen und drei ungültige Stimmen. Das beste Ergebnis in der Spitzengruppe erzielte der SPD-Fraktionsvorsitzende Matthias Hey: 165 Ja-Stimmen standen 18 Nein-Stimmen gegenüber, zwei Enthaltungen und zwei ungültige Stimmen machten das Ergebnis komplett. Auf Listenplatz 4 konnte Innenminister Georg Maier 137 Stimmen auf sich vereinen, bei 39 Nein-Stimmen gab es acht Enthaltungen und drei ungültige Stimmen.

Die Vizepräsidentin des Thüringer Landtags, Dorothea Marx, musste um ihren Listenplatz 8 kämpfen. Als Gegenkandidatin trat Janine Merz aus Meiningen an. Im Endergebnis hatte Marx - für die sich Thüringens Juso-Chef Oleg Shevchenko vehement aussprach - die Nase vorn: Ihren 98 Ja-Stimmen konnte Merz lediglich 84 positive Voten entgegenstellen. Merz sicherte sich in einem weiteren Anlauf Listenplatz 10.

Der derzeitige stellvertretende Fraktionsvorsitzende Frank Warnecke versuchte vergeblich, vom 17. Listenplatz auf die aussichtsreichere Nummer 11 zu springen. Juso-Chef Shevchenko kam, wie vom Vorstand vorgesehen, auf Rang 13. Er könnte es bei den derzeitigen Umfragewerten für die SPD allerdings schwer haben, in den Landtag zu kommen.

Tiefensee kündigte der AfD einen harten Wahlkampf an. "Diese Partei spaltet und damit werden wir uns nicht abfinden." Er wolle die Wähler der Rechtspopulisten nicht stigmatisieren oder verurteilen. Aber: "Protest und Sorge kann man anders zum Ausdruck bringen als durch ein Kreuz bei der AfD", sagte der SPD-Chef. In Thüringen liegt die AfD jüngsten Umfragen zufolge mit 22,5 Prozent nur knapp hinter der CDU (26,5 Prozent).

Die SPD käme demnach nur noch auf 9,6 Prozent - 2014 waren es noch 12,4 Prozent. Dennoch sagte Tiefensee, "wir sind verliebt in den Sieg." Im Herbst müsste um jede Stimme gekämpft werden. Die SPD will laut Tiefensee möglichst die Koalition mit Linke und Grünen fortsetzen.

Der kommissarische SPD-Bundesvorsitzende und Landesvorsitzende der hessischen Sozialdemokraten, Thorsten Schäfer-Gümbel, bot der Thüringer SPD Hilfe im Landtagswahlkampf an. Der Urnengang im Oktober sei nicht nur für die Thüringer SPD wichtig, sagte Schäfer-Gümbel in Gera. Mitglieder der Landtagsfraktion der SPD in Hessen seien bereit, in großer Zahl im Herbst nach Thüringen zu kommen.

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