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Parteien - Erfurt:Chef der Julis: FDP muss beim Thema Klima besser werden

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Erfurt (dpa/th) - Der Vorsitzende der Thüringer Jungen Liberalen, Philip Riegel, sieht Versäumnisse seiner Partei beim Thema Klimawandel. "Wir müssen sehen, dass wir unsere Positionen dazu besser an den Mann bringen", sagte Riegel der Deutschen Presse-Agentur. Man sei auch zu wenig mit jüngeren Menschen zu dem Thema ins Gespräch gekommen - etwa mit Vertretern von Fridays for Future. Der 26-Jährige will sich am Samstag erneut zum Vorsitzenden der FDP-Jugendorganisation in Thüringen wählen lassen. Die Jungen Liberalen (Julis) treffen sich bei einer Landeskonferenz in Jena, um den gesamten Vorstand neu zu bestimmen.

Riegel sagte, dass sich auch die Julis in Thüringen thematisch breiter aufstellen wollen. "Wir haben bisher stark auf die Themen Bildung und Gesellschaft fokussiert", sagte Riegel. Man wolle sich künftig noch stärker in den Bereichen Wirtschaft, Klima, Bau und Verkehr profilieren. "Wir wollen Klimaschutz vor allem durch den Einsatz neuer Technologien voranbringen und nicht durch Verbote", sagte Riegel.

Zudem forderte er einen "Digitalpakt für den ländlichen Raum". Nach den Vorstellungen der Julis sollten Bund, Länder, Industrie und Unternehmen zusammenarbeiten, um das Mobilfunknetz und ein flächendeckendes WLAN auszubauen. "Wir sehen das als eine Voraussetzung für den wirtschaftlichen Aufschwung im ländlichen Raum."

Außerdem setzen sich die Jungen Liberalen für ein von den Eltern unabhängiges Bafoeg ein. "Wir wollen eine Reform des Bafoeg, sodass es nicht mehr an die Einkommensgrenzen der Eltern gebunden ist", sagte Riegel. Auch Kinder wohlhabender Eltern sollen mithilfe des Bafoegs die Möglichkeit bekommen, sich vom Elternhaus abzunabeln.

Riegel betonte, dass die Julis sich auch für das Herabsetzen des Wahlalters bei Landtagswahlen auf 16 Jahre einsetzen. Für die Änderung des Wahlalters wäre eine Verfassungsänderung und damit eine Zwei-Drittel-Mehrheit nötig. Linke, SPD und Grüne werben schon seit Längerem für dieses Vorhaben, hatten aber keine Aussicht auf die nötigen Stimmen im Parlament.

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