Parteien - Berlin:Wegner verteidigt Wahlkampf gegen Kritik aus eigenen Reihen

Abgeordnetenhaus
Kai Wegner (CDU), Fraktionsvorsitzender der Berliner CDU. Foto: Fabian Sommer/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Berlin (dpa/bb) - Berlins CDU-Vorsitzender Kai Wegner hat seinen Wahlkampf gegen Kritik aus der eigenen Partei verteidigt. "Wir hatten so ein konkretes Wahlprogramm wie nie zuvor", sagte er am Mittwoch bei einer Konferenz der Berliner CDU-Mitglieder. Der CDU-Landesvorsitzende, der bei der Abgeordnetenhauswahl als Spitzenkandidat angetreten war, musste sich zahlreichen kritischen Fragen und Anmerkungen stellen. Von "Schlafwagenwahlkampf" und "grottenschlechtem Wahlkampf" war die Rede. Oberflächlichkeit sei der CDU zum Verhängnis geworden, kritisierte ein Mitglied. Die CDU habe insbesondere die SPD nicht klar genug attackiert.

Wegner räumte ein, es sei schwierig gewesen, der Strategie der SPD-Spitzenkandidatin Franziska Giffey Paroli zu bieten, weil diese das CDU-Programm immer wieder kopiert habe: "Frau Giffey hat in der Tat irgendwie gefühlt jeden Punkt übernommen. Wir haben von Neustart gesprochen, kurz danach legte die SPD ein Neustartprogramm nach", sagte Wegner. "Seit Jahren fordere ich einen runden Tisch für bezahlbares Wohnen, auf einmal fordert es die SPD."

Bei der Forderung nach Verwaltungsmodernisierung und Wiedereinführung der Vorschule sei es ebenso gewesen. Es habe ihm die Schuhe ausgezogen, als Giffey sich dann auch noch für die Videoüberwachung an kriminalitätsbelasteten Orten ausgesprochen habe. "Da fällt einem nicht mehr viel ein."

Laut dem amtlichen Endergebnis kam die CDU bei der Abgeordnetenhauswahl auf 18,0 Prozent. Das ist nur wenig über dem schlechtesten Wert der Partei in Berlin aus dem Jahr 2016 (17,6 Prozent). Wegner hatte das Resultat kurz nach der Wahl als "starkes Ergebnis" bezeichnet.

© dpa-infocom, dpa:211027-99-761297/2

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