Parteien:AfD-Mitarbeiter freigestellt

Er steht im Verdacht, Reisen und Anschaffungen im Bundestag falsch abgerechnet zu haben.

Von Jens Schneider, Berlin

Die Spitze der AfD-Fraktion hat wegen des Verdachts auf unkorrekte Abrechnungen von Kosten im Bundestag einen wichtigen Mitarbeiter von seinen Aufgaben freigestellt. Die Unregelmäßigkeiten sind laut Angaben aus Fraktionskreisen vor einigen Wochen entdeckt und daraufhin von der Fraktionsspitze überprüft worden. Anschließend sei ein externer Wirtschaftsprüfer beauftragt worden, der inzwischen seinen Bericht vorgelegt und in dreißig Fällen mögliche Verstöße festgestellt habe. Es ging dem Vernehmen nach um zweifelhafte Abrechnungen bei der Verwendung von Fraktionsgeld etwa für Reisen oder Anschaffungen. Auch sollen Richtlinien für Standardvorgänge wie die Abrechnung von Reisekosten oder Bewirtungen gefehlt haben. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Bundestagsfraktion, Bernd Baumann, bestätigte den Vorgang. Freigestellt wurde den Angaben aus der Fraktion zufolge der kommissarische Leiter des Fraktionsaufbaus. Diesen Posten hatte die AfD seit ihrem Einzug in den Bundestag bisher nur provisorisch besetzt, weil die 92-köpfige Bundestagsfraktion sich nicht auf einen Kandidaten für das wichtige Amt des Fraktionsgeschäftsführers verständigen konnte.

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