Süddeutsche Zeitung

Parteichefs der CDU:Von Adenauer bis Merkel

Seit ihrer Gründung leiteten sieben Parteivorsitzende die CDU - nicht immer unumstritten. Ein Überblick.

Konrad Adenauer

Von 1955 bis 1966 war Konrad Adenauer (1876-1967) Vorsitzender der CDU. Außerdem hatte er von 1949 bis 1963 das Amt des Bundeskanzlers inne. Adenauer war lange Zeit Bürgermeister von Köln, während der Nazi-Herrschaft war er zeitweilig in Haft. Er gehört zu den Gründern der CDU.

Ludwig Erhard

Ludwig Erhard (1897-1977) übernahm den Parteivorsitz 1966 von Adenauer - und das nur ungern. Ihm hätte es gereicht, Bundeskanzler zu sein, das Amt hatte er von 1963 bis 1966 inne. Der "Vater des Wirtschaftswunders" soll nicht einmal Parteimitglied gewesen sein.

Kurt Georg Kiesinger

Kurt Georg Kiesinger (1904-1988) übernahm den Parteivorsitz für die Jahre 1967 bis 1971. Von 1966 bis 1969 war er außerdem Bundeskanzler und der erste Kanzler, der mit einer großen Koalition regierte. Er stand stark in der Kritik für seine Nazi-Vergangenheit.

Rainer Barzel

Von 1971 bis 1973 war Rainer Barzel (1924-2006) Parteivorsitzender der CDU. Er war von 1969 an Oppositionsführer während der Regierungszeit von Willy Brandt (SPD). 1972 verpasste er knapp die Chance, selbst Bundeskanzler zu werden, als es zu einem Misstrauensvotum gegen Brandt kam. Zwei Stimmen fehlten, um den SPD-Kanzler zu stürzen.

Helmut Kohl

Helmut Kohl wurde 1973 Parteivorsitzender und blieb es bis 1998. Von 1982 bis 1998 war der frühere Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz Bundeskanzler. In seine Amtszeit fielen die friedliche Revolution in der DDR, die Wiedervereinigung und der Zerfall der Sowjetunion.

Wolfgang Schäuble (geb. 1942) übernahm den Parteivorsitz 1998 für zwei Jahre - im Jahr 2000 trat er wegen der CDU-Spendenaffäre zurück. Er war Finanz- und Innenminister, seit 2017 ist er Präsident des Deutschen Bundestages. Das dienstälteste Mitglied des Deutschen Bundestages wurde 1990 bei einem Attentat schwer verletzt, seitdem sitzt Schäuble im Rollstuhl.

Angela Merkel (geb. 1954) wurde nach dem Rücktritt von Wolfgang Schäuble 2000 zur Parteivorsitzenden gewählt, seit 2005 ist sie Bundeskanzlerin und regierte mal mit der FDP, mal mit der SPD. Parteivorsitzende hatte Merkel eigentlich bis zum Ende der Legislaturperiode bleiben wollen. Wer auf sie folgt, soll die Partei wieder zu Geschlossenheit führen.

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