Valentina Chiofalo ist in den 2000er-Jahren in der Nähe von Offenbach am Main aufgewachsen, mit einer jüngeren Schwester, Loredana, die seit der Geburt an einer komplizierten Herzerkrankung leidet. Die Familie habe sich schwergetan, erzählt sie. Die Familie wurde oft vom Staat alleingelassen. "Man musste über Pflegestufen streiten, mit Schulen herumstreiten, auf Mitleid hoffen." Wirklich schockiert hat es Valentina Chiofalo aber, als sie als Jugendliche erfuhr: Föten mit einer solchen Behinderung dürfen, anders als gesunde Föten, unbegrenzt abgetrieben werden.
Paragraf 218:Sind Abtreibungen bald länger straffrei?
Die Ampelregierung plant eine historische Reform des Rechts beim Abbruch von Schwangerschaften. Eine Kommission soll nun vorschlagen, wie eine Alternative zur Zwölf-Wochen-Frist aussehen könnte - und muss dabei heikle Abwägungen treffen.
Von Ronen Steinke, Berlin
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